Österreichs Sportartikelhandel im Umbruch

| 19.03.2013

Geringe Margen und Onlinehandel setzen der Branche zu - leichtes Plus bei Hervis. 

Mit 220 Euro im Jahr hat Österreich die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben für Sportartikel in ganz Europa. Trotzdem sieht es in der Branche nicht allzu rosig aus. Im Geschäftsjahr 2011/12 musste Eybl einen Umsatzrückgang von 410 auf 389,5 Mio. Euro hinnehmen und ist auf der Suche nach einem Käufer - angeblich sei der französische Sporthandelsdiskonter Decathlon im Gespräch. Besser sieht es bei Hervis aus: Der Sportartikelhändler liegt  mit einem leichten Plus von 0,8 Prozent am heimischen Markt über dem Handelsschnitt. "Wir sind mit dem Geschäftsgang im Jahr 2012 zufrieden, und auch das Wintergeschäft ist gut gelaufen. Diesen aktiven Kurs werden wir bei Hervis auch 2013 fortsetzen. Jänner und Februar waren bereits sehr erfreulich mit einem leichten Plus", so Hans K. Reisch, Vorstand der SPAR Holding AG. Hätte auch das Wetter mitgespielt, wäre das Plus noch deutlicher ausgefallen. "Im Sportfachhandel ist die Kundeninspiration durch das richtige Wetter essentiell - denn es geht weniger um die Deckung eines Bedarfs, als um die Erfüllung von Bedürfnissen", ergänzt Alfred Eichblatt, Geschäftsführer von Hervis.

Ausbau in CEE Märkten und Onlineoffensive

Wie schon in den vergangenen Jahren hat Hervis auch 2012 wieder im Ausland investiert und sechs Filialen eröffnet sowie fünf umgebaut. In Ungarn, Slowenien und Kroatien gestaltete sich 2012 die Marktlage durchwachsen. "Dennoch planen wir weiterhin in die CEE Märkte zu investieren. Auch hier ist eine flächendeckende Präsenz unser Ziel - unsere Kunden sollen nicht länger als 30 Minuten zur nächsten Hervis Filiale benötigen", erläutert Alfred Eichblatt. Ebsnso soll das österreichische Filialnetz weiter verstärkt werden. Ziel sei es, allen Kunden eine Hervis Filiale im Umkreis von 30 Minuten Anreisezeit zu bieten. "2013 ist die Neueröffnung von 10 Standorten geplant", so Eichenblatt.

"Wir freuen uns sehr, dass unser Onlineshop in der Branche solche Aufregungen versursacht und so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Was aber vor allem zählt ist, dass bei unseren Kunden unsere Angebote sensationell angenommen werden", konstatiert Alfred Eichblatt. "Der große Erfolg bestätigt uns in unserer Strategie, denn wir sind alleine 2012 um 100 % gewachsen. Seit November haben wir aufgrund der großen Nachfrage unseren Online-Shop um die Themenwelten Outdoor, Freizeit, Active, Winter und Fitness ausgebaut."

Kooperationen

Die von Hervis initiierte Joint Venture STMI (Sports Trade & Marketing International) wurde im Mai 2012 gemeinsam mit der französischen GO Sport Groupe gegründet. Nur einen Monat später tritt der ebenfalls in Frankreich ansässige Sporthändler Twinner STMI bei. Mit der Gründung der STMI bekommt der Sporthandel in Österreich ebenso wie in Europa eine ganz neue Dynamik, denn sie vereint europaweit rund 1.270 Geschäfte mit 290 Mio. Kunden und einem Umsatz von rund 1,75 Mrd. Euro.

Auch Sport 2000 und der in Ostösterreich vertretene Sporthändler Gigasport, Teil des Grazer Kastner-&-Öhler-Konzerns, machen seit Februar gemeinsame Sache. Durch die Kooperation, die sich zunächst auf den Einkauf fokussiert, erhöht sich der Marktanteil der neuen Gruppe von 22 auf 29 Prozent. (red)

www.hervis.at

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