GRAWE Bankengruppe kauft Filialnetz der Anadi Bank

| Tobias Seifried 
| 01.01.2024

Darüber hinaus wird auch der Großteil des KMU-Geschäfts an die Bank Burgenland-Tochter übertragen.

Ende 2023 gab es noch einen ziemlich spektakulären Deal am heimischen Finanzsektor. So haben die Bank Burgenland (Muttergesellschaft der GRAWE Bankengruppe) und die Anadi Bank einen Vertrag über die Übertragung des Filialnetzes und des Großteils des KMU-Geschäfts unterzeichnet. Die Bank Burgenland übernimmt die zehn Filialen der Anadi Bank mit fast 70 Mitarbeiter:innen, ca. 42.000 Retailkund:innen, ca. 250 KMU-Kund:innen und insgesamt knapp 1,7 Milliarden Euro Kundengeschäftsvolumen. "Lediglich" das Eigenkapital, die Banklizenz, rund 15.000 Kund:innen, ca. 160 Mitarbeiter:innen und eine Bilanzsumme von rund1,5 Milliarden Euro verbleiben in der Anadi Bank, wurde via Aussendung mitgeteilt.

Nach der Transaktion werde sich die Anadi Bank auf die Geschäftsbereiche Digital Banking und Public Finance, die beide weiterhin aus dem Headquarter in Klagenfurt betreut werden, sowie auf das Corporate Geschäft, das aus ihrem Wiener Büro betreut wird, fokussieren. Das durch die Transaktion freigesetzte Kapital werde die Gesamtkapitalquote von derzeit 15,7 Prozent auf voraussichtlich knapp 30 Prozent anheben, heißt es vonseiten der der Anadi Bank. Die Entscheidung für die Abspaltung des Filialnetzes und des KMU-Geschäfts sei bereits 2022 gefallen, noch vor Beginn der Zinswende der EZB. Letztere habe jedoch zu einer Fokussierung der Transaktion auf das Filial- und KMU-Geschäft geführt.

Closing für September 2024 erwartet

Die Aufsichtsbehörden wurden über die Transaktion bereits informiert. Nach den im Bankenbereich nötigen aufsichts- und wettbewerbsrechtlichen Genehmigungsprozessen und unter Berücksichtigung der Übertragungs- und Migrationsprozesse wird mit der Übergabe des Geschäfts („Closing") an den neuen Eigentümer im September 2024 gerechnet. Vorerst soll sich für die Kund:innen der Anadi Bank nichts ändern. Das Unternehmen werde seine Kund:innen in allen Geschäftsbereichen sowie die Öffentlichkeit rechtzeitig über alle Umstellungsschritte informieren. 

Christian Kubitschek, CEO der Anadi Bank, über die Transaktion: "Mit der Bank Burgenland und der GRAWE Bankengruppe haben wir den besten Übernehmer für unser Filialnetz und den Großteil unseres KMU-Geschäfts gefunden. Wir geben das Geschäft in die erfahrenen Hände einer starken österreichischen Bank. Unsere Kund:innen werden bei der GRAWE Bankengruppe bestens aufgehoben und betreut sein. Ein höchst vertrauensvolles Klima mit starkem Fokus auf die Belange der Kund:innen und Mitarbeiter:innen haben die Verhandlungen geprägt. Ich kenne die große Professionalität und verbindliche Werte- und Kundenkultur der GRAWE Bankengruppe aus erster Hand. Zudem sind Bank Burgenland und Anadi Bank im Hypo-Bankenverband Schwesterninstitute und nutzen mit 'TiGital' (Accenture) dieselbe Kernbankenplattform."

Christian Jauk, Vorstandsvorsitzender in der GRAWE Bankengruppe, äußert sich wie folgt zum Deal: "Wir freuen uns, den Kund:innen der Anadi Bank auch künftig hochwertige Betreuung vor Ort anbieten zu können. Wir glauben an das Filialgeschäft und die erfahrenen, bestens ausgebildeten und in der Region verwurzelten Mitarbeiter:innen, die von der Anadi Bank zur GRAWE Bankengruppe wechseln werden. Mit dieser Transaktion erweitert die GRAWE Bankengruppe ihr Marktgebiet im Filial- und Firmenkundengeschäft auf Kärnten und setzt ein starkes Zeichen im Retail-Segment in ganz Österreich. Wir wollen die Erfolgsgeschichte fortsetzen, die mit dem Erwerb der Bank Burgenland durch die GRAWE im Jahr 2006 begonnen hat. Mit einer soliden Geschäftspolitik, in der die vertrauensvolle Beziehung zwischen Kunden und Berater immer im Fokus steht, hat sich die Bank Burgenland in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt und ist heute eine der führenden Landesbanken in Österreich. Diesen Weg möchten wir als GRAWE Bankengruppe nun in Kärnten weiterführen."

www.anadibank.com

www.grawe-bankengruppe.at

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