Maria Scholl ist neue Chefredakteurin der APA

| Tobias Seifried 
| 16.10.2023

Die 38-Jährige ist bei der Nachrichtenagentur die erste Frau an der Spitze der Redaktion und folgt ab sofort auf ihren Vorgänger, der sich für einen Posten beim ORF beworben hat.


Die Austrian Presse Agentur (APA) hat eine neue Chefredakteurin. Maria Scholl folgt in dieser Position ab sofort auf Johannes Bruckenberger, der nach fünf Jahren an der Redaktionsspitze der Nachrichtenagentur wohl zum ORF wechseln dürfte (LEADERSNET berichtete). Dort hat er sich für einen der drei Chefredakteursposten beworben. Das bestätigte Bruckenberger am Montag via X (vormals Twitter).

Erste Frau an der Spitze der APA-Redaktion

Maria Scholl, die seit 2019 als stellvertretende APA-Chefredakteurin fungierte, ist die erste Frau an der Spitze der APA-Redaktion. Das kommt u.a. auch beim Redaktionsbeirat (Angelika Kreiner, René Steigberger, Philip Stotter und Stefan Vospernik) gut an, der der neuen Chefredakteurin per eigener Aussendung zu ihrer Ernennung gratuliert hat und sie bei ihrer Tätigkeit nach Kräften unterstützen wolle. "Wir begrüßen den reibungslosen Übergang und die personelle Kontinuität in der APA-Chefredaktion und freuen uns insbesondere, dass der – längst überfällige – Schritt zu einer weiblichen Führung unserer Redaktion gesetzt wurde", heißt es vonseiten des Redaktionsbeirates. Zeitgleich bedauere man den Abschied von Johannes Bruckenberger, der die APA-Redaktion drei Jahrzehnte lang in verschiedenen Positionen – einst auch als Mitglied des Redaktionsbeirates – geprägt habe.

Die 38-jährige Wienerin ist bereits seit 2007 für die APA tätig. Ab 2010 war Scholl Redakteurin für Kultur und Wissenschaft. Seit 2018 nimmt sie regelmäßig die Funktion der Newsmanagerin/Chefin vom Dienst wahr. Ein Jahr darauf stieg sie zur stellvertretenden Chefredakteurin auf. Die APA-Gremien haben dem Wechsel bereits zugestimmt. Hermann Petz als Vorsitzender des Vorstands und ORF-Generaldirektor Roland Weißmann als Vorsitzender des APA-Aufsichtsrats gratulierten Scholl und bezeichneten sie als "logische Nachfolgerin und verlässliche Garantin für Qualität und digitale Transformation der Redaktion".

Sie selbst zeigte sich überzeugt, dass die APA aufgrund ihrer spezifischen Stärke in der Mischung aus Journalismus und Innovationskraft gerade jetzt gefragt sei: "Die APA-Redaktion sorgt nonstop für die Versorgung mit relevanter, qualitätsvoller und unabhängiger Berichterstattung und nimmt zugleich eine Vorreiterrolle in der digitalen Transformation der Medienlandschaft ein."

Bruckenberger spricht von "Point of no return"

Für seine Tätigkeit an der Spitze der APA-Redaktion wurde Bruckenberger zweimal zum Chefredakteur des Jahres gewählt. Das Branchenmagazin "Österreichs Journalist:in" übergab ihm die Auszeichnungen in den Jahren 2019 und 2022. "Auch wenn Ausschreibung, Hearings und Auswahlverfahren im ORF erst laufen und eine etwaige Bestellung vom Ausgang dieses Prozederes abhängig ist, ergibt sich für mich in meiner Funktion als APA-Chefredakteur bereits jetzt ein 'Point of no return'", begründete er heute gegenüber der APA-Redaktion seinen Rücktritt als Chefredakteur. Bruckenberger verbleibt vorerst als einfaches Mitglied in der Chefredaktion.

www.apa.at

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