"Das Wiener Backstüberl soll genau das bleiben, was es immer war"

Wie modernisiert man eine Traditionsmarke, ohne an der Identität zu rühren? Michaela Kremz, Geschäftsführerin des Wiener Backstüberl mit einem "Herz aus Schokoladekeks", spricht im LEADERSNET-Interview über das Redesign des Markenauftritts und des neuen Online-Shops, worauf sie seit der Übernahme des Betriebs besonders stolz ist, was die beiden Kekserlwerkstätten im 17. Bezirk ausmacht und warum sie schon seit dem Hochsommer im Weihnachtsfieber ist.

LEADERSNET: Sehr geehrte Frau Kremz, nächstes Jahr feiert das Wiener Backstüberl sein 30. Jubiläum. Wie würden Sie die DNA der Traditionsmarke beschreiben?

Michaela Kremz: Ganz einfach, traditionell wienerisch, bodenständig, ehrlich und natürlich süß! Das Backstüberl ist ein gewachsener Betrieb im Herzen Wiens, ein 'Wiener Original' sozusagen. Wir backen noch wie zu Omas Zeiten – nur ein 'bisschen' mehr, schneller und maschinenunterstützt, aber der Großteil unserer Fertigung erfolgt noch immer durch händische Verarbeitung. Die Verwendung von hochwertigen Rohstoffen, einzigartigen Rezepturen und die tägliche Handarbeit ist genau das, was das Wiener Backstüberl ausmacht.

LEADERSNET: Worauf blicken Sie als Geschäftsführerin besonders gerne zurück und was wünschen Sie sich für den runden Geburtstag im kommenden Jahr?

Kremz: Ich blicke sehr gerne auf den gesamten Entwicklungsprozess des Backstüberls zurück. Von der Gründung an und den ersten Babyschritten bis hin zum Juli 2019 wo Harald Parapatits und ich den Betrieb in Form einer Nachfolgelösung übernommen und sozusagen in die nächste Generation befördert haben. Wir haben unseren alten Standort 2021 generalsaniert und auf den neuesten Stand der Technik modernisiert. Durch effiziente Produktionsprogrammplanung konnten wir hier unsere Produktion um 25 Prozent erhöhen. Gerade eben ist unser zweiter Standort im Nebenhaus, in der Bergsteiggasse 41, fertig geworden. Hier haben wir aus einer alten Autowerkstatt eine zweite Keksproduktion  gemeinsam mit Partnern gebaut und in Betrieb genommen. Somit haben wir aus unserer 'Hinterhofbäckerei' und einer Autowerkstatt in kürzester Zeit zwei IFS-zertifizierte Lebensmittelproduktionen erschaffen. Das ganze binnen vier Jahren, obwohl wir zu Beginn der Übernahme gleich mit der Coronakrise konfrontiert waren und aktuell mit den extrem hohen Rohstoff- und den Nachwehen der Energiepreise konfrontiert sind. Da sind wir schon sehr stolz auf unser Backstüberl-Team.

LEADERSNET: Wie will sich das Wiener Backstüberl neu positionieren und von der Konkurrenz abheben? Was waren Ihre Wünsche in Bezug auf das Redesign?

Kremz: Wir möchten uns nicht unbedingt 'neu' positionieren, das Backstüberl soll schon genau das bleiben, was es immer war. Denn so kennen und lieben uns unsere Kund:innen. Wir möchten das Potenzial der Marke 'Wiener Backstüberl' ausschöpfen, den Bekanntheitsgrad steigern und ihr ein zeitgemäßeres Leben einhauchen, sozusagen unsere Positionierung erweitern. Deshalb war es mir beim Redesign auch so wichtig, dass sich unser alt bekanntes Logo auch wieder in unserem Neuen wiederfindet. Unser Wunsch war ein hoher Wiedererkennungswert zusammen mit frischen Farben und jugendlicherem Aussehen. Unsere Stammkund:innen sollten uns bei den Handelsketten im Regal wiederfinden und zugleich möchten wir die jüngere Generation mit unserem Auftritt ansprechen und zum Kekse kaufen verführen.
Um diese Ziele zu erreichen, brauchten wir eine Wiener Agentur die besonders vorsichtig und umsichtig mit der bestehenden Markenpositionierung umgeht und trotzdem mit uns gemeinsam das Wiener Backstüberl auf den nächsten Level bringt.

Nach langer Suche haben wir uns für die Agentur Merlicek und Partner entschieden, da wir bei Franz und Rosa Merlicek fest davon überzeugt sind, gut aufgehoben zu sein. Sie bringen genau das mit was wir brauchen – viel Erfahrung in der Kreation, vom Design bis zum Texten für das Packaging von Produkten für Lebensmitteleinzelhandel-Marken – also auch eine gewisse Tradition welche die beiden mitbringen. Damit sind sie auch schon ein fester Bestandteil in den Regalen der Supermärkte und wissen genau worum es geht. Dazu kommt noch der besondere Flair und die jugendliche Kreativität durch Gernot Pompenig. Da wussten wir einfach – hier sind wir zu Hause wo Tradition auf Moderne trifft.

Zu Ihrer Frage bezüglich der Konkurrenz. Ich persönlich glaube, dass besondere Zeiten besondere Maßnahmen brauchen, und dass es jetzt Zeit ist, umzudenken. Die Ecke der Kekserlbäcker:innen ist in Österreich ja nicht so groß und jeder von uns macht dann doch etwas anderes. Das Backstüberl ist zum Beispiel gar nicht mit industriellen Produzenten vergleichbar. So wie es verschiedene Kundengruppen gibt, gibt es eben auch verschiedene Kekserlbäcker;innen und es soll ja auch für jeden was dabei sein. Wir können zum Beispiel mit unserer Handarbeit-Herstellung und den Rohstoffen gar nicht mithalten bei der Preiseinstiegsware. Das wollen wir auch nicht, denn das können andere besser und vor allen Dingen auch viel günstiger als wir. Mit der händischen Verarbeitung kommen wir preislich nie an voll maschinell industrielle Produktionen heran.

Würde ich also sagen, dass wir in Konkurrenz stehen, dann müssten wir uns vergleichen und dann würden wir ja Äpfel mit Birnen vergleichen. Im Gegenteil sollten wir mehr zusammenhalten und uns gegenseitig befruchten, wie zum Beispiel mit Einkaufsgemeinschaften, damit wir alle unseren Kund:innen die besten Preise bieten können. Wir sollten noch viel mehr in dieselbe Richtung rudern und gemeinsam auf das Boot der wunderbaren Kulinarik in Österreich aufspringen. Denn zu dieser Tradition gehören wir alle.

LEADERSNET: Woran arbeitet das Wiener Backstüberl derzeit in Hinblick auf die nahende Weihnachtssaison?

Kremz: Weihnachten beginnt bei uns im August. Wir sind sozusagen also mittendrin im Weihnachtsgeschäft und arbeiten unsere Aufträge ab. Es wird also schon fleißig bei uns gebacken und der Duft nach Vanillekipferl strömt schon durch die Bergsteiggasse. Die näheren Pläne zielen schon aufs Oster- und Muttertagsgeschäft ab und unser nächstes Ziel ist es unsere Kekserl auch im Ausland zu verteilen.

www.backstueberl.at


Entgeltliche Einschaltung 

Modernisierung und Ausbau des "Wiener Backstüberl"

Der erste Standort des "Wiener Backstüberls" im 17. Wiener Gemeindebezirk wurde 2021 generalsaniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die  zweite Produktionsstätte im Nebenhaus in der Bergsteiggasse 41 ist 2023 fertiggestellt worden. Hier wurde aus einer alten Autowerkstatt eine zweite Keksproduktion mit vereinten Kräften der Firmen MES Bau- und Industrieprojekt GmbH, Plan24 - Das Planungsbüro, ESR Partner - Elektro-, Steuer- und Regelungstechnik, Trauminstallationen GmbH, Bacher Klima & Kälte e.U, OM Elektrotechnik, Falke Lüftungstechnik KG und Food Business Consult gebaut und in Betrieb genommen. Auf insgesamt 880 Quadratmeter wird hier Mitten in der City nach dem Motto "Produktive Stadt" gearbeitet und das Grätzl belebt. Hinzu kommen 1.100 Meter Lagerfläche.

Im Zuge des Ausbaus wurden 35 Arbeitsplätze geschaffen. Rund 3 Millionen Euro wurden in beide Produktionsstätten investiert. Die Maschinen sind auf dem neuesten Stand der Technik – Anlieferung, Produktion, Endausfertigung und Verpackung werden unter einem Dach vereint. 

Modernisierung und Ausbau des "Wiener Backstüberl"

Der erste Standort des "Wiener Backstüberls" im 17. Wiener Gemeindebezirk wurde 2021 generalsaniert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die  zweite Produktionsstätte im Nebenhaus in der Bergsteiggasse 41 ist 2023 fertiggestellt worden. Hier wurde aus einer alten Autowerkstatt eine zweite Keksproduktion mit vereinten Kräften der Firmen MES Bau- und Industrieprojekt GmbH, Plan24 - Das Planungsbüro, ESR Partner - Elektro-, Steuer- und Regelungstechnik, Trauminstallationen GmbH, Bacher Klima & Kälte e.U, OM Elektrotechnik, Falke Lüftungstechnik KG und Food Business Consult gebaut und in Betrieb genommen. Auf insgesamt 880 Quadratmeter wird hier Mitten in der City nach dem Motto "Produktive Stadt" gearbeitet und das Grätzl belebt. Hinzu kommen 1.100 Meter Lagerfläche.

Im Zuge des Ausbaus wurden 35 Arbeitsplätze geschaffen. Rund 3 Millionen Euro wurden in beide Produktionsstätten investiert. Die Maschinen sind auf dem neuesten Stand der Technik – Anlieferung, Produktion, Endausfertigung und Verpackung werden unter einem Dach vereint. 

leadersnet.TV