Insgesamt betonen die 388 befragten Führungskräfte die Bedeutung von Innovationen zur Umsatzsteigerung und weisen darauf hin, dass ein Aufschwung an der Entwicklung des Privatkonsums hängt. Doch zugleich widerspricht der Großteil der Manager der Einschätzung vieler Volkswirtschaftler, die Zeiten kräftiger Wachstumsraten seien endgültig vorbei.
Hatten im vorigen Jahr noch 84 Prozent angegeben, dass man Ende 2011 das Vorkrisenniveau wieder erreichen werde, sank dieser Wert heuer auf 71 Prozent. An ein Ende der Krise im Jahr 2012 glauben jetzt 88 Prozent, vergangenes Jahr waren es noch 93 Prozent. Wirkliches Licht am Ende des Tunnels sehen die meisten demnach 2013 oder gar später. Dr. Michael Träm, Global CEO von Arthur D. Little: "Die Studie zeigt, dass die Manager weiterhin vorsichtig kalkulieren. Sie zeigt aber auch die Bedeutung von Innovationen. Die Maßnahmen zur Kostensenkung scheinen definitiv ihr Ende gefunden zu haben und liefern zudem keinerlei Wachstumsimpulse, denn Unternehmen können sich nicht aus der Krise sparen."
Als mit Abstand wichtigsten Wachstumstreiber, um die Konkurrenz hinter sich zu lassen, sehen die CEOs Innovationen. "Diese Aussage", so CEO Michael Träm, "entspricht unserer Erfahrung bei unseren Klienten weltweit: Manager jeder Branche wissen, dass sie sich nur durch Innovationen von ihrer Konkurrenz absetzen können und weitere Sparmaßnahmen nicht zum gewünschten Wachstum führen. Zudem lässt sich die Konsumzurückhaltung der Verbraucher nur durch innovative Produkte beenden."
Kreative Maßnahmen um Mitarbeiter in der Krise zu halten
In den meisten Unternehmen sind durch Kostensenkungen kaum weitere Einsparungen möglich, da sie sich bereits mit Hilfe zentraler Maßnahmen gut durch die Krise gebracht haben: Meist wurde das Umlaufvermögen reduziert, die Produktivität und die Kapazitätsauslastung erhöht, Geschäftsprozesse optimiert und Personal freigesetzt. Gut die Hälfte der befragten Unternehmen konzentriert sich seither auf ihr jeweiliges Kerngeschäftsfeld - mit schlanken Strukturen, die nach der Krise zu hoher Profitabilität führen werden. Trotz der Entlassungen zeigt die Befragung, dass die Unternehmen versuchen, ihre Leistungsträger im Unternehmen möglichst durch die Krise zu bringen. Dabei entwickeln sie eine gewisse Kreativität: Viele haben die Flaute für Weiterbildungen und Trainings als Vorbereitung auf den nächsten Aufschwung genutzt und hoffen nun, mit besser geschulten Mitarbeitern an die alten Wachstumszahlen anknüpfen zu können.
Auf die Frage, was die Manager als Ursache für das schwache Wachstum ausmachen, gaben über 80 Prozent die Unsicherheit der Konsumenten über die künftige Wirtschaftslage an. Eine solche Unsicherheit vermuten die Manager auch bei den Investoren: 60 Prozent nannten die Risikoscheue von Investoren und die daraus resultierende Verteuerung von Kapital. Ähnlich viele Befragte führten fehlende öffentliche Investitionen und den durch die Globalisierung ausgelösten Preisdruck als Wachstumshemmer an.
Michael Träm abschließend über die Studie: "Die Erhebung zeigt, dass die Wirtschaftskrise noch nicht vorbei ist, sondern die Unternehmer nach wie vor vorsichtig sind. Mut macht jedoch die Tatsache, dass Unternehmen verstärkt nach Innovationen suchen, um auf diese Weise die Talsohle zu verlassen. Aus unserer Sicht ist das der richtige Ansatz." (red.)
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