Felluga – Weinstock, Rosen & Kunst: Das Vermächtnis eines Patriarchen

Livio Felluga galt als der Patriarch des friulanischen Weinbaus und trug wesentlich dazu bei, dass sich die Region zu einem der besten Weißweinproduzenten Italiens entwickelte. Sein Vermächtnis lebt noch heute und ist auch mit einem besonderen Fleckchen Erde verbunden. Ein Besuch auf dem Weingut Felluga.

Bereits Ende des 11. Jahrhunderts legten Benediktinermönche um die Abbazia di Rosazzo im Friaul Weingärten an - auf hügeligem Terrain, mit mineralreichen Sandstein- und Lehmböden und sanften Birsen vom nur etwa 20 km entfernten Mittelmeer und den nahegelegenen Alpen. Neben ihrem Wein ist die Abtei seit Jahrhunderten ebenso für ihre Rosenstöcke bekannt. Die beiden symbolträchtigen Kulturpflanzen sind hier auch heute noch untrennbar miteinander verbunden.

In den 1950er-Jahren begann Livio Felluga, ein Winzer in fünfter Generation, systematisch verlassene Weinberge in der von zwei Weltkriegen schwer mitgenommenen Region Friaul aufzukaufen und wieder zu kultivieren. Im Zuge dessen pachtete er die historischen Weingärten der Abtei von Rosazzo und musste sich verpflichten die Rosengärten zu betreuen. Gleichzeitig stellte er seinen Mut und sein Gespür unter Beweis und trug wesentlich dazu bei, dass die Region heute als eines der besten Weißwein-Anbaugebiete Italiens gilt. Statt der bislang üblichen Rotweinsorten pflanzte Felluga vor allem Friulano, Pinot Grigio und Sauvignon Blanc an – drei Weißweinreben, die sich für das friaulsche Klima als bestens geeignet erwiesen. Von seinen bescheidenen Anfängen entwickelte sich das Weingut Livio Felluga zu einem modernen und innovativen Pionierbetrieb mit einer Anbaufläche von fast 180 Hektar, der pro Jahr rund 800.000 Flaschen Wein aus eigenem sowie zugekauftem Lesegut produziert. 

 

Anlässlich des 100. Geburtstages des Wein-Patriarchen errichteten die Künstler Yona Friedman und Jean-Baptiste Decavèle eine komplexe Kunstinstallation mit dem Titel "VigneMuseum" auf einem der Lieblings-Weinhügel Livio Fellugas. Überdimensionale, zu geometrischen Formenzusammengefügte Metallkreise bilden als symbolisches, die Landschaft mit einbeziehendes "Museum" eine Hommage an die langjährige Weinbautradition der Region.

Im Dezember 2016 verstarb der "Patriarch des friulanischen Weinbaus" im Alter von 102 Jahren. Obwohl das Weingut schon seit Jahren von seinen Kindern mit großer Hingabe geführt wurde, war er bis zuletzt mit Interesse und Leidenschaft bei der Sache. 

 

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