In Italien drohen bei Verwendung von Anglizismen bis zu 100.000 Euro Strafe

| Redaktion 
| 06.04.2023

Die Regierung plant ein "eigenwilliges" Gesetz. Auch die Aussprache von Gnocchi und Co. sollte beachtet werden.

Seit der letzten Wahl ist die Partei Fratelli d'Italia Teil der Regierung des beliebten Urlaubslandes. Nun fordert sie, dass die falsche Aussprache italienischer Wörter und die Nutzung von Anglizismen bestraft werden sollen.

Fremdwörter unter Strafe

Laut dem Gesetzesentwurf drohen in Italien bald Geld-Bußen zwischen 5.000 und 100.000 Euro (!), etwa falls Fremdwörter in offiziellen Mitteilungen verwendet werden. Besonders im Fokus dabei: Englische Fremdwörter, die auch in Italien in allen Lebensbereichen mehr und mehr Einzug nehmen.

Laut dem Gesetzesentwurf müsse jeder, der in einem Amt der öffentlichen Verwaltung tätig sei "die italienische Sprache schriftlich und mündlich beherrschen". Die Verwendung der englischen Sprache in offiziellen Dokumenten sei zudem verboten. 

Die Begründung: Die Anglizismen würden die italienische Sprache "erniedrigen und beschämen", wie es in dem Entwurf heißt. Und es wird noch skurriler: Noch schlimmer sei die Situation gegenwärtig, da Großbritannien seit dem Brexit ja nicht einmal mehr Teil der EU sei.

Die italienische Zeitung La Stampa führt das geplante Gesetz anhand eines Beispiels aus: So müssten demnach ausländische Firmennamen "eingeitalienischt" werden.

Auch falsche Aussprache führt zu Strafen

Laut CNN müssten sich im Falle einer Verabschiedung des Gesetzes neben Ämtern und Beamt:innen auch Lehrer:innen und Journalist:innen an das Gesetz halten. Zudem würden nach dem Bericht auch Strafen für falsche Aussprache drohen. Als Beispiel wird etwa das Wort "Bruschetta". Wer "Bru-schetta" statt "Bru-sketta" sagt, dem würde eine Geldstrafe drohen.

Wird auch höchste Zeit, dass die äußerst schmerzhafte falsche Aussprache bestraft wird.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV