Glawischnig: "Ich breche die Brücken ab und zünde alles an"

Die Ex-Grünen-Chefin wird Novomatic verlassen.

Eva Glawischnig wird nach ihrer Bildungskarenz nicht mehr zum Glücksspielkonzern zurückkehren. Das hat die ehemalige Grünen-Chefin am Mittwoch Abend in der Puls-24-Sendung "Pro und Contra" bekannt gegeben. Sie will sich in Zukunft selbstständig machen.

"Trotz und Kränkung"

Nachdem sie im Mai 2017 ihren Rücktritt von allen politischen Ämtern erklärte hatte, heuerte sie im März 2018 überraschend beim Glücksspielkonzern Novomatic an, um die Bereiche "Corporate Responsibility" und "Sustainability" zu leiten. Ihr Engagement kam deshalb so überraschend, weil sie während ihrer Zeit als Bundessprecherin der Grünen den Konzern wiederholt scharf kritisiert hatte.

Im Rahmen der Puls-24-Sendung – bei der unter der Moderation von Corinna Milborn mit den weiteren Gästen Reinhold Mitterlehner und Matthias Strolz über Politik und Gesundheit diskutiert wurde – erklärte die gebürtige Kärntnerin auch ihre damaligen Beweggründe für den Wechsel zu Novomatic. "Ich war gekränkt und es war Trotz dabei", so Glawischnig. Aus dieser Kränkung heraus habe sie die Seiten gewechselt: "Ich dachte, ich breche die Brücken ab und zünde alles an." Sie habe beim Glücksspielkonzern dann auch "wahnsinnig viel gelernt".

Eva Glawischnig studierte Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz und beendete das Studium 1993 als Magistra. 1999 erlangte sie das Doktorat. Von 1992 bis zu ihrem Einstieg in die Wiener Gemeindepolitik 1996 arbeitete sie als juristische Beraterin für die Umweltschutzorganisation Global 2000.

Ab 2002 war Glawischnig stellvertretende Bundessprecherin der Grünen unter dem Parteichef Alexander Van der Bellen und gleichzeitig Klubobmann-Stellvertreterin der Grünen im Nationalrat. Am 30. Oktober 2006 wurde sie zur dritten Nationalratspräsidentin gewählt. Nach Van der Bellens Rückzug als Parteiobmann wurde sie am 24. Oktober 2008 einstimmig zur neuen geschäftsführenden Parteichefin gewählt. Im Mai 2017 erklärte sie ihren Rücktritt von allen politischen Ämtern. Anfang März 2018 wurde bekannt, dass sie beim Glücksspielkonzern Novomatic anheuerte. Dort führte sie die Stabstelle für Nachhaltigkeitsmanagement und verantwortungsvolles Spiel (Corporate Responsibility and Sustainability). 2020 ging sie in Bildungskarenz. (as)

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