Bahnfahren laut Studien auch in Pandemiezeiten sicher

Covid-19-Infektionsrisiko ist im öffentlichen Verkehr "überraschend gering".

Über 100 internationale Studien bzw. Fachartikel haben der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter (Ärztinnen für eine gesunde Umwelt) und sein Team berücksichtigt und in der Studie Bus- und Bahnverkehr in Zeiten der COVID-19-Pandemie analysiert. Das Ergebnis der Studie: Das COVID-19-Infektionsrisiko ist im öffentlichen Verkehr überraschend gering.

Das Ansteckungsrisiko sei in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht höher als in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens. Zurückgeführt wird das unter anderem auf die hohen Luftwechselraten durch Lüftungsanlagen. Da der Hauptübertragungsweg von COVID-19-Viren über Tröpfchen bzw. Aerosole erfolgt, komme dem in der öffentlichen Diskussion sonst eher weniger beachteten Luftwechsel mit Frischluft eine besonders wichtige Rolle in der Reduktion von Infektionsrisiken zu.

ÖBB fühlt sich bestätigt

Die ÖBB fühlen sich durch die Studienergebnisse bestätigt. Seit Beginn der COVID-Pandemie habe man "umfangreiche Maßnahmen gesetzt, um das subjektive Sicherheitsgefühl und das Vertrauen der Fahrgäste in den öffentlichen Verkehr zu stärken", teilen die Bundesbahnen mit.

Ein Railjet der ÖBB sorge beispielsweise für eine Frischluftrate von rund 1.700 Kubikmetern pro Stunde. "Das bedeutet, dass die Luft elf Mal pro Stunde gewechselt wird. Das ist vor allem im Bereich des Fernverkehrs wichtig, der naturgemäß von längeren Fahrzeiten und weniger Fahrgastwechseln geprägt ist. Die daraus resultierende Luftmenge von etwa 22 Kubikmetern pro Person und Stunde (bei Vollbelegung) erfüllt die strengen Vorgaben laut Richtlinie zur Bewertung der Innenraumluft für CO2 des Arbeitskreises Innenraumluft (BMK)", teilt die ÖBB mit.

Zugbegleiter nicht überdurchschnittlich gefährdet

Ein indirekter Nachweis für ein geringes Infektionsrisiko in öffentlichen Transportmitteln kann auch aus Untersuchungen von Zugbegleitern mit ihrer langen Aufenthaltszeit im Zug und den häufigen, direkten Kontakten zu Reisenden abgeleitet werden. Studien aus Deutschland und Japan fanden bei Zugbegleitern – bei Einhaltung der AHA-Regel (Abstand halten, Hygiene, Alltag mit Maske) – im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung kein erhöhtes Infektionsrisiko.

"Das legt den Schluss nahe, dass auch bei längeren Reisen Präventionsmaßnahmen, wie der hohe Luftwechsel mit Frischluft, Reinigungsleistungen, Maske tragen und nach Möglichkeit Abstandhalten einen sehr effektiven Schutz vor eine Infektion bieten", so Hutter.

"Ich bin sehr froh darüber, dass die Anstrengungen unserer tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestätigt werden und wir den Fahrgästen ein sicheres und gesundes Umfeld bieten können. Denn die ÖBB stellen das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in Österreich dar. Hunderttausende Fahrgäste vertrauen tagtäglich auf uns. Darunter besonders viele systemrelevante Arbeitskräfte wie Krankenpflege- und Supermarktpersonal die auf den öffentlichen Verkehr angewiesen sind", kommentiert ÖBB-Chef Andreas Matthä die Studienergebnisse. (as)

www.aegu.net

www.oebb.at

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