Nächster Milliarden-IPO von Startup

Börsengang übertrifft alle Erwartungen - Google und Kushner sind mit an Bord.

Nach Lemonade, Palantir und Lucid Motors folgt wieder ein Milliarden-IPO eines Startups. Oscar Health, das Krankenversicherungsunternehmen das von Joshua Kushner (Mann von Model Karlie Kloss, Bruder von Ivanka Trumps Ehemann Jared Kushner, Donald Trumps Schwiegersohn) begründet wurde, hat nun auch bei seinem Börsengang alle Erwartungen gesprengt.

Im März 2020 schalteten die US-Gesundheitssysteme aufgrund von Corona in den Speedmodus. Hier setzte Oscar Health an und war im Wettlauf um neue Dienstleistungen und Tests ganz vorne.

Allen politischen Unsicherheiten rund um die Zukunft des US-Gesundheitssystems zum Trotz konnte der Krankenversicherer im Rahmen seines IPO über eine Milliarde Dollar lukrieren und damit seinen geschätzten Marktwert übertreffen. Analysten sehen in darin nicht nur ein klares Zeichen für die Selbstsicherheit der Investoren in Krisenzeiten, sondern auch ein Stimmungsbarometer für künftige Investitionen in der Gesundheitsbranche. Mit dem vom US-Technologiekonzern und Google-Mutterkonzern Alphabet mitfinanzierte Krankenversicherungs-Start-up können unter anderem Termine gebucht, Laborwerte geprüft und Rezepte per App verlängert werden. 

Oscar wurde  2012 von Mario Schlosser und Joshua Kushner gegründet. Kushners Venture Firma, Thrive Capital, besaß Anteile an Oscar Health, die beim Angebotspreis einen Wert von 1.3 Milliarden US-Dollar hätten und Thrive Capital somit 75,9 Prozent der Stimmrechte bei Oscar Health geben würden.

7,9 Milliarden US-Dollar

Das Unternehmen, das seinen Hauptsitz in New York hat, bezifferte den Wert seiner Anteile laut einem Statement am Dienstag (2.3. 2021) mit 39 Dollar pro Aktie und konnte so rund 1,4 Milliarden US-Dollar einsammeln. Damit würde Oscar Health, zusammen mit allen ausstehenden Aktien, auf eine Marktkapitalisierung von 7,9 Milliarden US-Dollar kommen.

Ursprünglich hatte Oscar Health seine Erwartungshaltung für seine Anteile bei einem Wert zwischen 32 und 34 Dollar angesetzt, doch dann hob das Unternehmen die Preisspanne kurzfristig noch auf 36 bis 39 US-Dollar pro Aktie an. Ein nicht unwesentlicher Grund hierfür könnte sein, dass Coatue Management, die Dragoneer Investment Group und Tiger Global Management — allesamt bestehende Investoren von Oscar Health — noch vor dem Börsengang ein gesteigertes Interesse daran gezeigt hatten, beim IPO direkt Anteile im Wert von bis zu 375 Millionen US-Dollar zu erwerben. Schlussendlich wurde die Aktie dann mit 36 Dollar zu Beginn gehandelt.

Großes Interesse trotz politischem Gegenwind

Dieser Schritt verdeutlicht, dass die Investoren sich auch im Angesicht von potentiellem politischem Gegenwind, der Oscar Health durch die neue Regierung entgegenwehen könnte, relativ unbeeindruckt zeigen – eine gerade angesichts der veränderten jüngsten Umstände an der Staatsspitze bemerkenswerte Haltung, denn: Der seit Jänner amtierende neue US-Präsident Joe Biden hat bereits im Rahmen seines Wahlkampfes geschworen, das marode amerikanische Gesundheitssystem reformieren zu wollen. Zudem entscheidet das US-Höchstgericht gerade über das Schicksal des "Affordable Care Act", besser bekannt als Obamacare. Beides sind Pläne, deren Verwirklichung große Herausforderungen für das Betriebsmodell von Oscar Health darstellen könnten. (jw)

www.hioscar.com

 

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