So könnten die Konzerte von morgen aussehen

Zwei unterschiedliche Ansätze erlauben einen Blick in die mögliche Zukunft von Veranstaltungen.

Musiker und Zuschauer in sogenannten "Space Bubbles": Das hat es bei einem Konzert der US-amerikanischen Rockband Flaming Lips in Oklahoma City (USA) gegeben. Die "Space Bubbles" sind riesige, transparente Plastikbälle, die eine Ansteckung mit dem Coronavirus verhindern sollen.

Laubbläser sorgen für Abkühlung

Alle Anwesenden des Konzerts mussten sich in so einem "Space Bubble" aufhalten, wobei maximal drei Zuschauer pro Ball erlaubt waren. Um einen ungehinderten Musikgenuss zu gewährleisten, waren die "Space Bubbles" mit Lautsprechern bestückt. Die weitere Ausstattung bestand aus kleinen Ventilatoren, um die Hitze erträglich zu machen, eine Flasche Wasser gegen den Durst, Handtücher, um sich den Schweiß abwischen zu können und die "Bubble" zu reinigen, sollte sie sich beschlagen sowie ein "Ich muss pinkeln/Es ist heiß hier drinnen"-Schild.

Fans die auf die Toilette mussten, wurden von Mitarbeitern der Location zu den Sanitäranlagen begleitet. Wurde es hingegen zu heiß in den "Space Bubbles", wurde kühle Luft mit Hilfe eines Laubbläsers in die Gummikugel geblasen. Insgesamt waren 100 Besucher beim Konzert.

"Testkonzert" lässt auf Normalität hoffen

In Barcelona (Spanien) wurde hingegen im Rahmen einer klinischen Studie der University Hospital Germans Trias in Zusammenarbeit mit der "Fight AIDS and Infectious Diseases Foundation" ein "Testkonzert" des Primavera Sound Festivals abgehalten, bei dem auf Social Distancing – und auch "Space Bubbles" – verzichtet wurde, während lautes Mitsingen und ausgelassenes Tanzen auf relativ engem Raum erlaubt waren. Das überraschende Ergebnis: Es hat keine einzige Übertragung des Coronavirus' gegeben.

Wie das Musikmagazin Rolling Stone schreibt, ging die Veranstaltung am 12. Dezember unter dem Namen "Primacov" in der 1.608 Personen fassenden "Sala Apolo" über die Bühne. 1.042 Personen zwischen 18 und 56 Jahren nahmen an dem Konzert teil. Die Veranstalter testeten die Konzertbesucher schon 14 Tage vor dem Konzert auf COVID-19. Beim Event selbst wurden dann Schnelltests eingesetzt. Nur wer hier ein negatives Ergebnis erzielte, bekam Zutritt zur Veranstaltung.

Darüber hinaus mussten alle Besucher während der gesamten Dauer des Konzerts (fünf Stunden – Anm. d. Red.), bei dem diverse DJs auftraten, N95-Masken tragen. Diese durften lediglich zum Verzehr von Getränken in einem 1.600 Menschen fassenden Bereich außerhalb des Konzertsaals abgenommen werden. Außerdem wurde das Bilden von Warteschlangen unterbunden, die Personenanzahl im Raucherbereich beschränkt und die Luftzirkulation dauerhaft überwacht. Im Durchschnitt hielten sich die Besucher rund zwei Stunden und 40 Minuten im Konzertsaal auf. Acht Tage nach dem Konzert wurde eine Gruppe aus 463 Teilnehmenden erneut getestet. Alle Testergebnisse waren negativ. (as)

www.flaminglips.com

www.primaverasound.com

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