Corona-Foul: Warum das Netz zum Boykott dieses Schuhhändlers aufruft

Prä-Lockdown-Shitstorm gegen Humanic, der am Samstag mit reiner Offline-Aktion und minus 50 Prozent auf das gesamte Sortiment Massenanstürme auf alle Filialen provozierte.

Am vergangenen Samstag wurde - nachdem es die gut informierten Spatzen schon länger von den Dächern gezwitschert hatten - der neue, harte Lockdown mit Stichtag Dienstag, 17. November, ausgerufen. Grund genug für viele, den größtenteils freien Tag noch für Shopping zu nutzen, und das ungeachtet jeglicher Babyelefanten. Wäre das nicht schon Grund zur Besorgnis genug gewesen, sorgte ein gewisses Schuhgeschäft mit einer vermeintlich findigen Aktion für lange Schlangen vor und heftiges Gedränge in den Stores - und in der Folge für einen berechtigten Aufschrei auf Social Media. 

© Klaus Webhofer / Twitter

Menschen stürmten Humanic-Filialen

Humanic hatte nämlich in einer Rundmail an seine Stammkunden eine einmalige, eintätgige Aktion ausgerufen, die auf das gesamte Sortiment minus 50 Prozent ausrief. Allerdings gab es dabei noch einen Haken: Am so gut wie letzten Tag vor dem Lockdown inmitten einer seit Monaten grassierenden Pandemie galt diese Aktion einzig und allein offline. Wer also etwas aus dem Sortiment um die Hälfte billiger ergattern wollte, der musste sich ins Getümmel werfen und womöglich mehr als nur ein Paar Schuhe nach Hause mitnehmen: Denn die erhöhte Ansteckungsgefahr war nicht von der Hand zu weisen.

© Dominik Leitner / Twitter

© Nikolaus Kern / Twitter

Auf die sich schon am Samstag prompt einstellende Kritik auf Social Media - mehrere Menschen fotografierten die Menschenschlangen vor und das dichte Gedränge in den Geschäften und posteten die Bilder auf Twitter, Facebook, Instagram und Co. - reagierte das Unternehmen am Samstag noch unberührt. "Ganz schön viel los", hieß es da, und man lobte die Kunden, die "so brav und vorbildlich Abstand halten". Für alle, denen die Aktion sauer aufstieß, argumentierte man, dass man die Winterware einfach noch anbringen wolle und es besser sei, sie so noch zu verkaufen und den Menschen vor dem Lockdown eine Freude zu machen. Angefügt wurde da auf Instagram noch ein PR-technisch astreines Foto, das die Storefront eines großen Shops auf der Mariahilferstraße ohne Menschenschlange und mit einem Security vor der Türe zeigt.

© Humanic / Facebook

© Humanic / Instagram

Zu späte Entschuldigung?

Die Reue kam, aber für viele kam sie zu spät: Am Sonntag postete das Unternehmen eine zweiseitige Entschuldigung, die manche User akzeptierten, andere jedoch als Häme betrachteten. Das Unternehmen habe "kurzsichtig" gehandelt, aber man mache aktuell einfach den Großteil des Umsatzes in den Geschäften. In den folgenden Tagen, wenn der Lockdown in Kraft ist und die Stores geschlossen sind wolle man nun aber mit Online-Aktionen nachziehen, so heißt es.

© Humanic / Instagram

© Humanic / Instagram

www.humanic.net

Christoph Stieg
Danke, HUMANIC, nicht für die Aktion, sondern für die Haltung: Einkaufend zu Hause(!) bringt's, egal ob im Store oder Online.
Lasst uns alle den Verlockungen des großen Komforts von so mancher Plattform widerstehen und regional (online) kaufen. Das tut uns gut oder anders: das brauchen wir jetzt. Es macht einen Unterschied für unsere Volkswirtschaft! Und jeder einzelne Einkauf, jeder einzelne Euro zählt.
Humanic hat zu RECHT diese Aktion gemacht und im Nachhinein wegen eines Shitstorms von irgendwelchen "Pseudo-Gutmenschen" sich dafür zu entschuldigen, ist befremdlich!
Hört endlich auf mit dieser Panikmache – wir haben eine Grippesaison wie jedes Jahr – nicht mehr und nicht weniger. Lebt Euer Leben!
Danke für Ihren wertvollen Beitrag - jetzt ist mir gerade wieder eingefallen warum wir jetzt den 2. lockdown haben...
Michael Hirschmann
Genauso ist es. Schluss mit dem Lockdown. Bringt alles nichts, außer jede Menge Konkurse nächstes Jahr. Die Aktion von Humanic hat eigentlich gezeigt, dass den Österreichern die Corona Verordnungen egal sind. Ich habe immer stärker den Verdacht, dass das Volk vernünftiger als seine Regierung sit.
Tja, was soll man dazu sagen, wegen ungebildeter und einseitig informierter Schwachköpfe mit einem großen Defizit an Denkfähigkeit wie euch (Natascha, Hirschmann) sitzen wir nun alle wieder zuhause, vielen Dank auch!
Wer glaubt, dass Corona nur die Grippe ist, sollte behördlich dazu gezwungen werden, zu unterschreiben, dass sie oder er im Falle einer Infektionen darauf verzichtet, ein Spitalsbett oder insbesonders ein Intensivbett zu belegen. Außerdem verzichtet diese Corona LeugnerIn auch im Falle einer schwerwiegenden Erkrankung oder eines Unfalls auf eine Intensivbetreuung. Das ist nur fair gegenüber jenen Mitbürgern, also die sogenannten Pseudo-Gutmenschen, die sich an die Vorgaben halten und möglichst wenig Menschenleben gefährden!!! Lebt also Euer Leben, aber im Falle einer Covid-Infektion auch mit den Konsequenzen!!!
HUMANIC hat mit dieser Aktion Leben gefährdet, Personen die Corona mit einer Grippe vergleichen sollten auch gleich eine Vollmacht abgeben bei Coronakrankheit nicht behandelt zu werden. Ja das Leben geht weiter, und das Leben gehört auch weiterhin genossen, aber bitte mit Kopf einschalten und nicht rücksichtslos.

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