Kommt die Impfpflicht als Eintrittskarte für Großevents?

COVID-Teststreifen statt Festivalband: So könnte die Zukunft für Konzerte und Co. aussehen.

Nachdem Pfizer Anfang der Woche mit dem Launch eines zu über 90 Prozent wirksamen Corona-Impfstoffes international für Schlagzeilen gesorgt hat, sind die Erwartungshaltungen sowie die Hoffnungen auf einen "Weg zurück in die Normalität" hoch. Besonders Hotellerie und Gastronomie, Reiseveranstalter, Messeveranstalter und Großveranstalter - alles Branchen, die von großen Menschenansammlungen und Zusammenkünften leben - halten den Atem an, sind sie doch seit Monaten mehr oder weniger zum Stillstand gezwungen.

Spritze setzen für die Lieblingsband?

Doch auch wenn die Impfstoffe mit Frühling oder Sommer des nächsten Jahres für die Öffentlichkeit erhältlich und erschwinglich gemacht werden sollen, zeigen sich viele Branchenvertreter noch extra vorsichtig. Mitte der Woche gingen Gerüchte um, dass ein Reglement eingeführt werden könnte, dass in Zukunft nur Menschen, die eine Impfung oder einen negativen Coronatest der nicht älter als 48 Stunden ist, vorweisen können, Zutritt zu der jeweiligen Veranstaltung erhalten - und das unabhängig davon, ob sie ein gültiges Ticket haben oder nicht.

Wie Billboard schrieb, sollen der Ticketvertrieb-Riese Ticketmaster und sein Mutterkonzern Live Nation gerade an einem System arbeiten, dass den sicheren Ablauf und ein Stattfinden von Großveranstaltungen im kommenden Jahr garantieren sollen - trotz der Möglichkeit einer nach wie vor anhaltenden Coronapandemie. Dabei soll es sich im Detail um ein System handeln, das via Smartphone den Impfstatus der Eventbesucher ermittelt bzw. erkennen kann, ob die jeweilige Person innerhalb der letzten 24 bis 72 Stunden negativ auf das Coronavirus getestet worden ist. 

Erste Veranstaltungen fixiert

Dieses Vorgehen erscheint als wahrscheinlichste oder auch praktikabelste der verschiedenen Vorgehensweisen, die Veranstalter gerade evaluieren, um wichtige Großevents wieder möglich zu machen. Tatsächlich sind viele Konzerte und Veranstaltungen, für die Ticketmaster Karten vertreibt, für den Herbst 2021 bereits bestätigt. Voraussetzung für den Besuch einer Veranstaltung wäre also entweder die verpflichtende Impfung gegen COVID-19, welche direkt vor Einlass bestätigt werden müsste, oder aber, im Falle dass man sich nicht impfen lassen möchte, das Vorweisen eines "frischen", negativen Coronatests. 
 
Als zusätzliche Maßnahme plane Ticketmaster, Papier-Tickets komplett abzuschaffen und Tickets weiter zu personalisieren. In der Folge sollen auch die Möglichkeiten, Tickets an dritte Personen weiterzugeben, eingeschränkt werden. ALs zusätzliche Sicherheitsmaßnahme plane Ticketmaster darüber hinaus ein "SmartEvent"-System einzuführen, das dabei hilft, den Organisatoren sowie den Besuchern Social Distancing einzuhalten, den Einlass in Chargen zu meistern und mögliche Optionen für Contact Tracing auszuloten.
 
"Zwingen niemanden zur Impfung"

Als Voraussetzung für die Durchführung dieses Plans beziehungsweise jeglicher Pläne in diese Richtung gilt die erfolgreiche Einführung eines Corona-Impfstoffes. Sollte sich der vielbeachtete Pfizer-Impfstoff bewähren, wäre dies gegeben, dennoch werden Ticketmaster und viele andere große Unternehmen der aus der Branche noch für viele Monate nicht im Voraus planen und Vorgehensweisen finalisieren können.

Erste Berichte über die möglichen Pläne von Ticketmaster und Co. hatten vergangene Woche nicht nur in der Branche hohe Wellen geschlagen. Während viele Fans die Idee befürworteten und Dinge wie "Impft mich sofort" und "Ich würde alles tun um jetzt auf ein Konzert gehen zu können" posteten, zeigten sich andere skeptischer. So posteten beispielsweise die bekannte Gruppe "Right Said Fred": "Jetzt kommt sie also doch, die Impfpflicht - nur dass das Kind nicht beim Namen genannt wird". Ticketmaster veröffentlichte in der Folge ein aufklärendes Statement, in dem der Anbieter klar stellte, dass man aktuell noch verschiedenste Möglichkeiten evaluiere, aber bestimmt "niemanden zu einer Impfung zwingen werde", wie beispielsweise das Online-Format der BBC berichtete. (rb)

www.ticketmaster.com

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