Autsch: Millionen-Bruchlandung für Online-Marketing-Konzept

Insolvenzfall Twyn GmbH: Angebot für Werbung auf heimischen Qualitätsmedien schlimm gefloppt.

Es ist ein heißer Sommer angebrochen, und die Meldungen von Unternehmen, die sich finanziell gehörig die Finger verbrannt haben, wollen nicht abreißen. Nach Lav, Alufix und einem Wiener Innenstadtlokal (LEADERSNET berichtete) musste nun das nächste heimische Unternehmen Pleite Insolvenz anmelden. Der jüngste Pleitegeier: die Twyn GmbH.

Online-Vermarkter im Sinkflug

"Du möchtest deine Werbung auf den Webportalen der österreichischen Qualitätsmedien platzieren? Dann kontaktiere unser Sales-Team in Wien und Wels! Wir beraten dich gerne persönlich und konzipieren dir ein individuelles Angebot basierend auf deine Marketing-Strategie“, so hieß es bis Redaktionsschluss noch auf der Homepage des betroffenen Online-Vermarkters. Weiter: "Du möchtest an den Werbebudgets großer, österreichischer Brands partizipieren und neben deiner regulären Vermarktung zusätzlich hochwertige TKP- oder CPC Einnahmequellen erschließen?“

Das wurde leider nichts, denn über das Vermögen der twyn group GmbH mit Sitz in Wels wurde ein Konkursverfahren beim Landesgericht Wels eröffnet. 16 Mitarbeiter und 350 Gläubiger sind von der Pleite laut AKV betroffen.

Umsatzeinbruch führte zu Millionenpleite

"Die Schuldnerin beschäftigt sich im Wesentlichen mit der Entwicklung und dem Vertrieb von Internet-Marketing und Internet-Vermarktungssystemen, außerdem mit der Abwicklung von Internetgeschäften und -Business. In den vergangenen Jahren wurden neue Technologien im Online-Marketing entwickelt, die zu einem erheblichen Umsatzverlust führten", zitiert der AKV aus dem Insolvenzantrag. "Das Jahr 2018 wurde mit einem negativen Ergebnis von rund 300.000 Euro abgeschlossen. Außerdem kam es im November 2018 zu einer Änderung der Eigentümerstruktur. Mit Hilfe des neuen Eigentümers hoffte man auf Synergieeffekte. Man ging dabei von einer Umsatzsteigerung von 30 Prozent aus."

Im März 2019 brach der Umsatz drastisch ein. "Die eingeleiteten Gegenmaßnahmen führten nicht umgehend zu einer Verbesserung der Situation. Zuletzt wurde der Kontokorrentrahmen von 600.000 Euro nahezu vollständig ausgeschöpft. Weitere Mittel von dritter Seite konnten nicht aufgebracht werden", so die AKV weiter.

Laut Insolvenzantrag betragen die Verbindlichkeiten rund 815.000 Euro. "Es ist jedoch davon auszugehen, dass die tatsächlichen Verbindlichkeiten wesentlich darüber liegen. In der letzten Bilanz zum 31.Dezember 2017 sind Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als einer Million Euro ausgewiesen. (red)

www.twyn.com 

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