Österreichs Grundbücher melden neuen Rekord bei Wohnungsverkäufen

Vorarlberg und Salzburg sind teurer als Wien - günstige Klein-Wohnungen mit erheblichen Wertzuwächsen. 

49.584 Wohnungen wurden im vergangenen Jahr  auf den Grundbuchsgerichten verbüchert, dies entspricht einem Plus von 1.738 Wohneinheiten oder +3,6% mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016.Der Wert der gehandelten Wohnungen stieg dabei auf 10,57 Mrd. Euro, das sind um +907 Mio. Euro (+9,4%) mehr als im Jahr 2016. Somit ist der Markt zwar wieder gewachsen, allerdings auch wieder prozentuell geringer als im Jahr zuvor. Dies geht aus dem RE/MAX ImmoSpiegel für Eigentumswohnungen für das Jahr 2017 hervor. Die Daten kommen via Kaufvertragssammlung von IMMOunited und wurden von RE/MAX Austria Research lückenlos für ganz Österreich analysiert und im RE/MAX ImmoSpiegel veröffentlicht. "Perfekte Transaktionsdatensätze generieren wir nicht nur mit der Erfassung der Immobilienkaufverträge aus dem Grundbuch. Wir ergänzen diese Informationen zum Beispiel mit historisch erfassten Nutzwertgutachten, mit Hardfacts aus vorangegangenen Immobilieninseraten, mit Flächen- und Gebäudeinformationen aus dem österreichischen Grundstücksverzeichnis, mit Flächenwidmungen aus Flächenwidmungsplänen der österreichischen Bundesländer und verifizieren letztendlich die Ergebnisse mit wertvollen Informationen unserer Makler-Partnerunternehmen. Nur so können wir die beste Qualität unserer angebotenen Immobilien-Transaktionsdatensätze für unsere Kunden sicherstellen“, sagt Roland Schmid, Eigentümer und Geschäftsführer der IMMOunited GmbH.

"Sechs von neun Bundesländern waren 2017 bei der Anzahl der verkauften Wohnungen im Plus, sieben beim Gesamtwert der verkauften Wohnungen, acht beim durchschnittlichen Wohnungspreis und alle neun Bundesländer beim Quadratmeterpreis. Es ist aber auch festzuhalten, dass es in zahlreichen Bezirken keine Preisanstiege gab bzw. diese oft nur sehr moderat ausgefallen sind. Die Stimmung insgesamt ist also sehr gut", erläutert der Geschäftsführer von RE/MAX Austria, Bernhard Reikersdorfer.

Die Steigerung bei der Anzahl der Wohnungsverkäufe geht vor allem auf das Konto von Neubauten. Diese sind um +8,5% gestiegen, während die Anzahl der verkauften Gebrauchtwohnungen nur um +1,4% zugelegt hat. Der Anteil an neu gebauten oder von Bauträgern sanierten Wohnungen an den Gesamtverkäufen lag 2017 bei 33,1% und damit um +1,5% über 2016.

Die Preise

"Die Preise haben in allen Bundesländern außer Tirol zugelegt, aber insgesamt ist eine deutliche Beruhigung erkennbar", erläutert Reikersdorfer und "in allen Bundesländern finden sich Bezirke, die weniger Wohnungsverkäufe zu verzeichnen hatten als im Jahr zuvor und Bezirke mit geringeren Durchschnittspreisen." Durchschnittlich kostete 2017 in Österreich eine Wohnung 194.208 Euro und damit um 11.384 Euro oder +6,2% mehr als 2016.

 

14.681 Eigentumswohnungen um insgesamt 3,67 Mrd. Euro wechselten 2017 in Wien die Besitzer. Das waren um +883 Wohneinheiten (+6,0%) und um 428 Mio. Euro (+13,2) mehr als 2016. Der Anteil der Neubauten lag mit 34,7% knapp beim Bundesschnitt von 33,1%. Damit ist der Wohnungsmarkt in Wien mengenmäßig mit 29,6% und wertmäßig mit 34,7% mindestens drei Mal so wichtig wie in jedem anderen Bundesland.

Die Preise für Eigentumswohnungen lagen 2017 in Wien typischerweise bei 224.861 Euro. Eine Wohnung in Wien ist damit weiter billiger als in Vorarlberg und Salzburg, aber anders als im Vorjahr teurer als in Tirol. Im Vergleich zu 2016 ist der typische Wiener Wohnungspreis nach einer Verschnaufpause von +1,7% im Jahr 2016 um +8,1% gestiegen.

Während die Neubaupreise in Wien statistisch tendenziell gesunken sind, haben die Preise für gebrauchte Wohnungen um +10,9% zugelegt. Somit beträgt der Preisaufschlag für Neubau- bzw. Erstbezugswohnungen auf den Gebrauchtwohnungspreis in Wien im Schnitt nur +28%, während er in fast allen anderen Bundesländern bei 50% und mehr liegt.

Günstige Klein-Wohnungen mit erheblichen Wertzuwächsen

Ein Viertel der Wiener Wohnungen kostete weniger als 141.110 Euro und damit um +17,6% mehr als 2016. In 3 von 4 Fällen kosteten Erstbezugswohnungen in Wien mehr als 182.775 Euro, gebrauchte Wohnungen dagegen mehr als 121.575 Euro. „Wien hat im untersten Wohnungspreis-Segment den geringsten Preisabstand zwischen Neubau und gebrauchten Wohnungen unter allen Bundesländern. Das ist wohl der statistische Beweis für den enormen Bedarf an kleinen, günstigen Wohnflächen“, sagt Anton Nenning, Managing Director von RE/MAX Austria.

Ein Plus von 17,7 % katapultierte die Quadratmeterpreise der billigeren 25% aller verkauften Wiener Wohnungen nach oben, von 2.531 Euro auf 2.979 Euro.  Am anderen, oberen Ende als Einstiegspreis in die Oberklasse (Top 25%) gab es dagegen nur eine Preissteigerung von +4,6% auf 4.482 Euro. Der relative Abstand vom unteren Preisviertel zum oberen ist nirgends kleiner als in Wien: Während in Tirol der Abstand plus 86% und in Niederösterreich plus 68% beträgt, genügen in Wien plus 50%, eben weil die billigen Quadratmeter bereits so teuer sind. (jw)

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