Knalleffekt: Fusion von Niki mit Tui gescheitert

Etihad hat Verhandlungen abgebrochen.

Geplant war die Gründung eines Joint-Ventures von Etihad, Tui-Fly und Niki. Die neue Gesellschaft sollte schon im Sommer dieses Jahres den Betrieb aufnehmen. Medienberichten zufolge hat Etihad die Gespräche über die Schaffung eines neuen Ferienfliegers abgebrochen. Wirtschaftsprüfer von Etihad hätten demnach Vertragsentwürfe beanstandet, da vor allem Etihad Risiken und Lasten des Geschäfts hätte tragen  müssen.  Alle Gespräche mit dem TUI-Reisekonzern über die seit Ende 2016 geplante Gründung eines gemeinsamen Ferienfliegers wurden abgesagt. "Die TUI Group und die Etihad Aviation Group werden ihre Verhandlungen über das geplante Joint Venture zwischen der deutschen Flug-Tochter TUIfly und Niki nicht fortführen", teilte TUI in einer internen Erklärung mit. Unklar ist, wie es nun bei Niki weitergehen soll. "Wir haben unser Geschäft schon auf das Joint Venture  mit TUI ausgerichtet. Jetzt wissen wir nicht, wie es weitergeht", so Betriebsratschef Stefan Tankovits zur Presse.

Die neue Fluggesellschaft sollte ihren Sitz in Wien haben und europäische Touristikziele anfliegen. Die Transaktion sollte der zweitgrößten deutschen Airline auch finanziell aus der Misere helfen: Ein Teil von Niki wurde schon zum Jahreswechsel für 300 Mio. Euro von Air Berlin an den arabischen Hauptaktionär Etihad verkauft.

Was bringt die Zukunft?

Tui zeigt sich Medienberichten zufolge zugleich offen für Alternativen – Partnerschaft oder Gemeinschaftsunternehmen stehen im Raum. "Strategisch macht eine starke europäische Touristik-Airline weiter sehr viel Sinn", da der Luftverkehr in Deutschland mit Überkapazitäten kämpfe, befand Tui-Vorstandsmitglied Sebastian Ebel.

Die europäische Luftfahrt hat nach Angaben der EU-Kommission einen Anteil von 26 Prozent am Weltmarkt der Branche. Sie trägt jährlich 510 Mrd. Euro zur europäischen Wirtschaftsleistung bei und bietet rund 9,3 Millionen Arbeitsplätze in Europa. (jw)

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