Für 90 Prozent der Büromitarbeiter ist geteilter Arbeitsplatz die neue Normalität

| Redaktion 
| 20.06.2023

Studie von Teamgnesda zeigt aber auch, dass an einem durchschnittlichen Arbeitstag nur 61 Prozent der Schreibtische belegt sind.

Der Office Report 2023 von teamgnesda stellt mit einer Datenbasis von 97.500 Mitarbeiter:innen an 75.900 Arbeitsplätzen auf einer Bürofläche von 2.230.000 Quadratmetern eine der wohl größten Umfragen im deutschsprachigen Raum dar.

Bedarf an Interaktionsflächen ist um 81 Prozent gestiegen

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass die stattfindende Transformation in der Arbeitswelt eine Umgestaltung der Büros notwendig macht. "Die Digitalisierung hat Formen der Zusammenarbeit möglich gemacht, die vor wenigen Jahren nicht realisierbar gewesen wären. Dennoch bedeutet sie nicht das Ende des Büroarbeitsplatzes. Der simple Grund dafür ist, dass Menschen das Miteinander suchen – und zwar im Setting 'Büro'. Entsprechend brauchen wir viel mehr interaktionsorientierte und hochwertige Büroflächen. Denn eine integrierende Office-Gestaltung wirkt sich positiv auf die Arbeitgeberattraktivität und das Zugehörigkeitsgefühl aus", ist Oliver Bertram, CEO von teamgnesda überzeugt.

In den vergangenen zwei Jahren sind bei 81 Prozent der Teilnehmer:innen der Bedarf an Interaktionsflächen gestiegen. 75 Prozent sagen, es braucht mehr Maßnahmen zur Förderung der Zugehörigkeit und das Office muss mehr Anziehungskraft haben. Auch hinsichtlich der anstehenden Transformation besteht große Einigkeit: Das Büro muss ein Ort der Begegnung sein.

Sharing-Modelle als neue Normalität

"90 Prozent der von der Umfrage betroffenen Mitarbeiter:innen arbeiten bereits in einem Sharing-Modell. Festzustellen ist: Es sharen immer mehr Menschen ihre Ressourcen und gleichzeitig ist die Akzeptanz von Sharing-Modellen bei den Mitarbeiter:innen um 64 Prozent gestiegen. Dies ist ein klares Zeichen, dass sich Konzepte des tätigkeitsbasierten Arbeitens mit Sharing etabliert haben. An einem durchschnittlichen Arbeitstag sind aber nur 61 Prozent der Schreibtische belegt, an Spitzentagen sind es maximal 82 Prozent", so Andreas Gnesda, CEO von teamgnesda.

Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit

Die Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen haben laut der Studie bei Österreichs Unternehmen einen hohen Stellenwert erreicht. 90 Prozent der Befragten erklären, ihre Mitarbeiter:innen zu mehr Nachhaltigkeit zu motivieren. Das reicht vom konkreten Verhalten im täglichen Büroleben bis hin zum Entwickeln neuer Ideen für noch mehr Effizienz. 92 Prozent motivieren Mitarbeiter:innen zum nachhaltigen Handeln, für 88 Prozent ist die Senkung des CO2-Footprints wichtig, bei 87 Prozent gibt es ein Konzept zur Vermeidung von Abfall und für 84 Prozent sind Recycling und nachhaltige Anschaffungen essentiell. 43 Prozent kommen zum Büro öffentlich, 32 Prozent fahren mit dem Auto oder Motorrad, 15 Prozent nehmen das Fahrrad und zehn Prozent gehen zu Fuß.

Eine ganze Welt voller Arbeitsplätze

Neben dem Büro und dem Home-Office gibt es noch eine ganze Welt voller potenzieller Arbeitsplätze, sogenannter dritter Orte: Das Kaffeehaus, die Parkbank, der Zug, oder gar der Strand (Stichwort: Workation), um nur einige zu nennen. Diese neue Flexibilität birgt viel Potenzial für Arbeitszufriedenheit und Produktivität. Der Report zeigt auf, dass 25 Prozent der Mitarbeiter:innen mehr als ein Viertel der Remote-Zeit nicht im Home-Office verbringen, sondern dritte Orte als Working Space nutzen. Laut der Studie arbeiten derzeit 81 Prozent mehr als einen Tag nicht im Büro, 36 Prozent mehr als zwei Tage. Die Idealvorstellung ist für 89 Prozent mehr als einen Tag nicht vom Büro aus zu arbeiten und für 40 Prozent sogar mehr als zwei Tage.

Spannende Situation am Büroimmobilienmarkt

"83 Prozent der Organisationen sehen Potenzial bei der Flächenoptimierung. Die Auswirkung auf den Büroimmobilienmarkt ist evident. Laut einer CBRE-Studie werden in Paris dauerhaft 15 bis 20 Prozent weniger Bürofläche gebraucht (bei einem Bestand von 55 Millionen Quadratmetern entspricht das circa 10 Millionen Quadratmeter). Im Vorjahr haben wir eine Flächenreduktion auf den Standort Wien von bis zu 500.000 Quadratmetern prognostiziert. Analog zur Studie über den Markt Paris könnte das in Wien bis zu 2,2 Millionen Quadratmeter bedeuten. Der Kostendruck ist in Wien jedenfalls weitaus geringer infolge niedriger Netto-Mieten. Qualitativ mittelmäßige bis mindere Flächen in B- und C-Lagen sind davon betroffen. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach hochwertigen Neuflächen groß, weil hoher Veränderungsbedarf besteht. Die Nachfrage nach 1A-Flächen kann derzeit vom Markt nicht erfüllt werden", so Gnesda abschließend.

www.teamgnesda.com

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