Finanzielle Herausforderungen für Unternehmen im Jahr 2023

| Redaktion 
| 03.01.2023

Malte Rau, CEO und Co-Founder des FinTechs Pliant, erklärt, wie sich diese trotz Krise meistern lassen können.

Damit ein Unternehmen überleben kann, muss es meist zumindest mittelfristig wirtschaftlich erfolgreich sein. Benannten in einer Befragung von November 2020 bereits 78 Prozent der Unternehmen die Liquidität als größte aktuelle Herausforderung, dürfte sich die Lage seit Hinzukommen weiterer Krisen nicht entspannt haben. So prognostiziert etwa der KSV1870 steigende Insolvenzen im neuen Jahr.

Waren die letzten zweieinhalb Jahre für Unternehmen bereits eine Challenge an sich, belastet die Teuerung seit einigen Monaten viele Branchen zusätzlich. Pandemie, hohe Preise, steigende Zinsen – stetig müssen sich Betriebe an die wirtschaftlichen Bedingungen und Veränderungen anpassen, was sich nicht zuletzt auch auf ihre Finanzsituation auswirkt. Damit Firmen ihre Existenz und Zahlungsfähigkeit bewahren können, bedarf es Maßnahmen, um Kosten zu sparen und die Effizienz zu steigern.

Finanzierungsprobleme bei KMUs und Startups

Dabei belasten die steigenden Zinsen der EZB Unternehmen, wenn es um ihre Finanzierung geht: Ist es mittlerweile deutlich schwieriger und teurer einen Kredit zu bekommen, können sich laut Expert:innen insbesondere KMUs und Startups die Geldspritze für Gründungen, Investitionen oder Wachstumsschritte oft nicht mehr leisten. Zumal einige Banken nun auch zusätzliche Sicherheiten bei einer Kreditvergabe verlangen, die ebenso von kleinen oder neugegründeten Unternehmen nicht immer erfüllt werden können. "Die nun höheren Refinanzierungskosten können sich dabei direkt oder indirekt auf Unternehmen auswirken. Sie schmälern die Rentabilität, wodurch die entstehenden zusätzlichen Kosten über die Preisgestaltung weitergegeben werden müssen", erklärt Malte Rau, CEO und Co-Founder von Pliant. Der Jungunternehmer, den LEADERSNET schon einmal Mitte 2022 interviewt hat, warnt nun davor, dass selbst wenn ein Unternehmen keine direkt höheren Zinskosten habe, davon auszugehen sei, dass jedoch die Lieferanten ihre Preise erhöhen werden. Vor allem kleinere Betriebe treffen ungeplante Kostenerhöhungen härter, weil sie eher einem Liquiditätsengpass ausgesetzt sind. Deswegen rät Rau: "Eine gute Möglichkeit um Kosten zu sparen ist die Verwendung von Kreditkarten, wenn diese als Zahlungsmethode akzeptiert werden. Denn Kreditkarten mit einem echten Kreditrahmen ermöglichen es, Zahlungsfristen ohne Zinskosten einzuhalten."

Buchhaltung als Stolperstein

Es seien aber nicht nur Probleme finanzieller Natur, vor denen Unternehmen in nächster Zeit stehen werden. Laut einer Umfrage von SumUp sehe ein Fünftel der befragten Unternehmer:innen die Buchhaltung als größte Herausforderung an. Auf Platz zwei landet das Zeitmanagement, welches durch hybride Arbeitsweisen in den letzten Jahren neugedacht werden musste. Rau dazu: "Das Interessante daran ist, dass die beiden wichtigsten Probleme stark miteinander korrelieren. Die Coronapandemie hat zu einem dezentraleren Arbeitsstil geführt. Das hat wiederum die Komplexität einiger Bereiche, wie zum Beispiel der Belegerfassung bei Zahlungen, stark erhöht. Gleichzeitig entwickelten Softwarehersteller zahlreiche Tools, um dieses Problem zu lösen." Da die Anpassung jedoch einige Zeit erfordere, empfiehlt Rau selbst den kleinsten Unternehmen, schnellstmöglich mit der Implementierung unterstützender Software zu beginnen.

Wie 2023 Kosten gespart werden können

Mit Materialengpässen und Lieferverspätungen gehen auch veränderte Zahlungsbedingungen einher und können den Cashflow eines Unternehmens negativ beeinflussen. Was helfen kann, damit Betriebe bei anhäufenden Verspätungen dennoch zahlungsfähig bleiben? Auch hier bringt Rau Kartenzahlung ins Spiel: "Mit Kreditkarten lassen sich die Zahlungsfristen sehr flexibel steuern. Das hilft, die Liquidität eines Unternehmens zu erhalten" und ergänzt: "Eine größere Kosteneinsparung kann durch die Steigerung der Effizienz im Betrieb gelingen. Der Einsatz eines digitalen Tools für Karten- und Belegmanagement hilft hierbei."

Denn laut dem Pliant-Mitgründer dürften auch in 2023 hybride Arbeitsmodelle eine relevante Rolle einnehmen und die Notwendigkeit für unterstützende Software in herausfordernden Zeiten für Unternehmen vorantreiben.

www.getpliant.com

Reinhard Hönig
Wenn ein Banker einem "Startup" (hier im Sinne eines neu gegründeten Unternehmens) einen Kredit gibt - mit oder ohne Sicherheiten und egal wie hoch oder niedrig die Zinsen sind - dann macht er ohnehin Alles falsch - für seine Bank und auch für die Gründer dieses Unternehmens. In dieser Phase benötigt dieses Unternehmen Eigenkapital von Investoren, die an den zukünftigen Erfolg des Unternehmens glauben und sich der Risiken und Chancen bewusst sind, sowie ausreichend Kapital vom Gründer, der damit sein Commitment zum Unternehmen zeigt und die richtigen Förderungen ... und natürlich jemanden, der sich mit Zahlen auskennt! Also nicht immer sind die Banken schuld, wenn ein Startup für die erforderliche Liquidität keinen Kredit erhält - in diesem Fall war der Banker ein guter Banker!

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