Aus dieser alten Werbung stammt Wiens Idee für neue Corona-Impfkampagne

| Christoph Aufreiter 
| 04.12.2022

Die Riesenspritze "Booster" beflegelt in Online-Videos Ungeimpfte. Das Konzept stammt allerdings aus einem knapp 15 Jahre alten Spot.

Zwei Männer unterhalten sich auf einer Party, einer merkt an, dass er keine Lust mehr habe, sich impfen zu lassen. Wie aus dem nichts erscheint eine überlebensgroße Spritze, schüttet Wein aus und wirft Popcorn auf den Boden. Danach schleppt sie die beiden zum Impfen. Wem diese Szene bekannt vorkommt, der hat wohl den dazugehörigen Spot der Stadt Wien gesehen.

@boosta.diespritze Don‘t mess with Boosta! 💉😜 #impfung #corona #theoffice #boostadiespritze #randale ♬ Originalton - Boosta

Never say no to panda

Mit der neuen Kampagne will man die Wiener:innen vom Impfen, bzw. "boostern" überzeugen. Was viele aber nicht wissen: Die Idee stammt eigentlich gar nicht von der Stadt Wien selbst, man bediente sich vielmehr an einer kultigen Werbung der 00er Jahre. Das ägyptische Werbevideo kursiert bereits seit Jahren auf Youtube. Die insgesamt drei Spots haben dabei dasselbe Prinzip.

Jemand bietet einer Person den Käseaufstrich Panda an, diese lehnt dankend ab. Wie aus dem Nichts steht plötzlich ein Panda neben ihm und starrt ihn (begleitet von derselben Musik wie in den Spots der Stadt Wien) erstmal einige Sekunden nieder. Anschließend stoppt die Musik und der Panda beginnt je nach Video entweder den Schreibtisch, den Einkaufswagen oder die Küche der ablehnenden Person gehörig auseinander zu nehmen. Die Moral am Ende der Werbung: "Never say no to panda". 

www.wien.gv.at

Die Stadt Wien zeigt einmal mehr das mangelnde Sensorium ihrer Verantwortlichen: Was für einen Käseaufstrich originell sein mag, ist beim heiklen Thema Impfen einfach nur dummer Käse.
Impfen ist für viele Menschen eben nicht etwas, was man mal kurz ausprobiert. Unwürdig für die sonst so tolerante Stadt.

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