Bilanztechnische Umstellung: ORF mit 11,4 Millionen im Plus

| 21.02.2012

Düstere Aussichten trotz schwarzer Zahlen - "Zentraler Chefredakteur" im Gespräch.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und sein kaufmännischer Direktor Richard Grasl verschickten das Konzernergebnis 2011 an die ORF-Stiftungsräte: Der Konzern lag demnach mit 11,4 Mio. Euro Gewinn (EGT) im positiven Bereich, die ORF-Mutter war einmal mehr in den schwarzen Zahlen und bilanzierte mit 6,4 Mio. Euro im Plus. 

Bereits inkludiert im Jahresergebnis sind die notwendigen Sanierungsmaßnahmen für das ORF-Zentrum am Küniglberg (dafür wurden in der Bilanz 14 Mio. Euro rückgestellt) und der Ergebnisanteil von Raiffeisen an der ORF-Sendertochter ORS. Positiv beigetragen habe offenbar auch der Werbemarkt. So hat der ORF im Vorjahr erstmals seit 2006 wieder mehr in der Werbung verdient als im Jahr zuvor - die TV-Werbung hat 2011 um 1,3 Prozent zugelegt. Gewarnt wird im Schreiben allerdings vor schwierigen Jahren mit einschneidenden Maßnahmen.

"Wir glauben, damit den ORF gut für die Herausforderungen der schwierigen Jahre, die vor uns stehen, gerüstet zu haben. Gleichzeitig wollen wir aber darauf hinweisen, dass wir als ORF-Geschäftsführung vor einschneidenden Maßnahmen stehen, um die kommenden Jahre positiv bewältigen zu können", lautet es im Schreiben. Die schwächer werdende Werbekonjunktur, die ohnehin angekündigten Sparmaßnahmen im Gebührenantrag 2012–2016 und neue Herausforderungen im Konkurrenzumfeld werden zu einer weiteren Reduktion und Umschichtung der Kostenbasis sowie zu rasch wirksamen Maßnahmen zur Stärkung der Konkurrenzfähigkeit des ORF führen.

"Zentraler Chefredakteur" für ORF Salzburg

Der seit Jahresbeginn amtierende Salzburger ORF-Landesdirektor Roland Brunhofer will einen zentralen Chefredakteur installieren, "der für Radio, Fernsehen und den Online-Bereich zuständig ist."  Der Letztverantwortliche werde aber er blieben, so Brunhofer in einer Vollversammlung.

Die restlichen Personalentscheidungen sind bereits fix: Gerhard Rettenegger, zurzeit Chefredakteur des Aktuellen Dienstes, bleibt Chef für Radio-Nachrichten und Online. Karl Kern, ebenfalls Chef vom Dienst beim Fernsehen, wird Fernseh-Chefredakteur, und Elfi Geiblinger bleibt Chefin des Radio-Tagesprogramms (red)

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