„Der Eigentumswohnungsmarkt in Österreich boomt"

2016 wurden Wohnungen im Wert von fast zehn Milliarden Euro verkauft.

Der Wohnungsmarkt hat 2016 in Österreichs Grundbüchern Rekordspuren hinterlassen berichtet RE/MAX Austria: 47.846 Wohnungen wurden auf den Grundbuchsgerichten verbüchert, dies entspricht einem Plus von 4.102 Wohneinheiten oder 9,4 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2015. Der Wert der gehandelten Wohnungen stieg dabei auf 9,66 Milliarden Euro, das sind um 1,16 Milliarden Euro (+13,6 Prozent) mehr als im Jahr 2015. Somit ist der Markt zwar noch immer gewachsen, allerdings prozentuell geringer als im Jahr zuvor. Dies geht aus dem RE/MAX ImmoSpiegel für Eigentumswohnungen für das Gesamtjahr 2016 hervor.

Die Daten dazu umfassen alle in ganz Österreich tatsächlich verkauften und verbücherten Wohnungen und kommen via Kaufvertragssammlung von IMMOunited – Roland Schmid aus dem Amtlichen Grundbuch. „Sie sind zum Unterschied von allen anderen Veröffentlichungen keine Stichproben, sondern die Gesamtmenge und vor allem keine Schätzungen oder Angebotspreise, sondern tatsächliche Verkaufspreise“, so RE/MAX Austria in einer Aussendung.

Gedämpftes Wachstum auf höchstem Niveau

Wie 2015 verzeichneten auch 2016 alle Bundesländer bei der Anzahl und beim Wert der gehandelten Wohnungen Anstiege. Aber wie schon in den vergangenen Jahren verflachten die Zuwächse. „Das heißt, die Anzahl der verkauften Wohnungen ist weiter gestiegen, die Preise haben in weiten Teilen Österreichs zugelegt, mehr als 2015, aber deutlich weniger als in den Jahren 2009 bis 2014“, erläutert der Geschäftsführer von RE/MAX Austria Bernhard Reikersdorfer. „Und in allen Bundesländern finden sich Bezirke, die weniger Wohnungsverkäufe zu verzeichnen hatten als im Jahr zuvor. Am schlechtesten war die Verkaufslaune in Kärnten, am besten im Bundesland Salzburg.“

Die typischen Preise für Eigentumswohnungen sind im Fünf-Jahres-Vergleich bundesweit um 31,8 Prozent gestiegen. Die günstigeren Wohnungen im unteren Preisviertel haben von 2011 auf 2016 um 43,8 Prozent zugelegt, die Wohnungen in der preislichen Mitte um 37,5 Prozent und das obere Viertel um 27,5 Prozent. Besonders an Preis und Wert haben seit 2011 die Wohnungen in Wien (+37,7 Prozent), in der Steiermark (+33,8 Prozent) und in Salzburg (+33,2 Prozent) zugelegt. Während Wien im Jahr 2016 nur 1,7 Prozent Wertsteigerung pro Wohnung verzeichnet, notiert der bei Wohnungen überproportional wichtige Tiroler Markt bei +8,9 Prozent und Vorarlberg sogar bei +9,8 Prozent.

Ein Drittel des Wohnungsmarktes in Wien

Rund ein Drittel des gesamtösterreichischen Wohnungsmarktes 2016 spielte sich in Wien ab: 13.848 Eigentumswohnungen um insgesamt 3,34 Milliarden Euro stellen mengenmäßig 28,9 Prozent und wertmäßig 33,5 Prozent des Gesamtmarktes in Österreich dar. Die Anzahl der verbücherten Wohnungen stieg um 1.413 Einheiten und das Verkaufsvolumen um 366 Mllionen Euro.

Die Preise für Eigentumswohnungen lagen 2016 in Wien typischerweise bei 207.998 Euro. Eine Wohnung in Wien ist damit – wie in den Jahren 2010 bis 2012 – wieder billiger als in Vorarlberg, Tirol und Salzburg und hat damit seit dem Sprung an die Spitze im Jahr 2013 Jahr für Jahr wieder Positionen abgegeben. Im Vergleich zu 2015 hat der typische Wohnungspreis in Wien um 1,7 Prozent angezogen.

Neubautätigkeit vor allem in Wien und Graz

Die durchschnittlichen Preise für Neubau-Eigentumswohnungen in Österreich liegen bei 238.554 Euro und damit um +81.634 Euro (+52 Prozent) über dem Gebrauchtwohnungspreis. An der Spitze bei den Neubau-Wohnungspreisen 2016 liegt das Bundesland Vorarlberg mit 288.922 Euro, gefolgt von Salzburg mit 281.874 Euro, Tirol 271.465 Euro und Wien mit 268.576 Euro pro Neubauwohnung. Nach einem gehörigen Respektabstand von fast 50.000 Euro führt Kärnten mit 218.935 Euro die zweite Gruppe der Neubaupreise an. Dahinter folgen mit 209.961 Euro Oberösterreich, mit 192.938 Euro Niederösterreich, mit 184.533 Euro die Grüne Mark und mit 115.345 Euro das Burgenland.

Besonders hohe Neubautätigkeiten waren im Grundbuch in den Wiener Bezirken Floridsdorf (46 Prozent aller Verbücherungen waren Neubauten), Donaustadt (44 Prozent), Liesing (44 Prozent) und Simmering (43 Prozent), im Burgenland in Eisenstadt (34 Prozent), in Kärnten in der Stadt Klagenfurt (42 Prozent) und in Villach (39 Prozent) nachweisbar. In Niederösterreich sticht St. Pölten – wie bereits erwähnt – mit 53 Prozent Verkäufen von Bauträgern heraus. 48 Prozent sind es in Wien-Umgebung, 38 Prozent in Mödling und 37 Prozent in Tulln, besonders wenig im oberen Wein- und Waldviertel. (as)

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