"Teuromat" auf Wiener Luxusmeile soll auf Armut aufmerksam machen

| Redaktion 
| 05.12.2023

Die Samariterbund-Kampagne mit Fokus auf soziale Gerechtigkeit ist gestartet. Die Agentur Demner, Merlicek & Bergmann (DMB.) und prominente Unterstützer:innen waren beim Kick-Off dabei.

Anfang Dezember erfolgte der Startschuss zur neuen Samariterbund-Kampagne "So teuer ist es, arm zu sein". Der Fokus der Kampagne liege dabei auf existentiellen Ängsten und sozialer Gerechtigkeit. Zum Kick-Off wurde dabei die Repression der Armutsgefährdung mitten in die Wiener Innenstadt getragen: Am Wiener Graben wurde ein sogenannter "Teuromat" aufgestellt, der direkt vor der Pestsäule die Blicke auf sich ziehen sollte. Wer dort zu stark überhöhten Preisen etwa Bohnen um 29,90 Euro erstand, spendete damit direkt an die Sozialmärkte des Samariterbund Wiens. So sollte man ein Gefühl dafür bekommen, wie es sich anfühlt, wenn man sich selbst einfache Dinge des täglichen Bedarfs kaum leisten kann.

Verständnis und Empathie 

Marcello Demner, DMB. Geschäftsführer: "Sich in die Lage von Menschen in Notsituationen zu versetzen ist unmöglich. Deshalb haben wir eine Kampagne entwickelt, die auf ungewöhnliche Weise Aufmerksamkeit erregen und hoffentlich Verständnis und Empathie wecken soll. Wir haben mit dem Samariterbund zusammengearbeitet, um auf ein oft vergessenes Thema aufmerksam zu machen und hoffentlich eine große Spendenbereitschaft zu erreichen. Damit niemand aus unserer Gesellschaft ausgeschlossen wird."

Mit dabei und im Dienst der guten Sache waren auch zahlreiche Austro-VIPs: Caroline Athanasiadis engagierte sich genauso für die Aktion wie Cornelius Obonya, Günther Paal alias Gunkl sowie Roland Neuwirth.

Kein finanzieller Spielraum

Oliver Löhlein, Geschäftsführer beim Samariterbund Wien: "Österreich ist auch im internationalen Vergleich immer noch überdurchschnittlich von der Inflation betroffen. Das spüren Menschen mit geringem Haushaltseinkommen natürlich am stärksten. Denn bei ihnen machen die gestiegenen Ausgaben für Wohnen, Energie und Nahrungsmittel einen höheren Anteil am verfügbaren Budget aus. Diese Menschen haben keinen finanziellen Spielraum und auch kein Erspartes, auf das sie zurückgreifen könnten."

Betroffen sei mittlerweile auch die untere Mittelschicht – so sei die Kundenzahl in den Sozialmärkten des Samariterbund Wien in den vergangenen zwei Jahren von 17.000 auf 24.000 gestiegen. Dementsprechend sei man auf zusätzliche Spenden angewiesen, um die gesteigerte Nachfrage in den Märkten auch weiterhin bedienen zu können.

LEADERSNET war bei der Veranstaltung dabei. Eindrücke gibt es hier.

www.wien.samariterbund.net

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