Online-Chef Thomas Prantner verlässt den ORF

Der Medienmanager scheidet mit Ende September 2022 aus dem öffentlich-rechtlichen Unternehmen aus, will aber im  Bereich Medien und Digitalisierung tätig bleiben.

Mit Jahresende 2021 läuft der Vertrag des Online-Chef und stellvertretenden ORF-Direktor Thomas Prantner als Leiter der Abteilung "Online und neue Medien" aus. Prantner hat jetzt verkündet, mit 30. September 2022 den ORF zu verlassen und in die Privatwirtschaft zu wechseln.

Als ORF-Chef abgelehnt

Prantner hatte sich dieses Jahr für den Posten als ORF-Generaldirektor beworben (ein ausführliches Interview finden Sie HIER) – musste sich aber Roland Weißmann geschlagen geben. Bis Ende September 2022 wird Prantner, der auf über 33 Jahre Tätigkeit für den ORF blicken kann, dem öffentlich-rechtlichen Medienhaus noch erhalten bleiben und bis dahin als Prokurist in der technischen Direktion bei der strukturellen, organisatorischen und personellen Neuaufstellung des Unternehmens mitwirken und das Medienhaus im Vorstand der APA vertreten, teilt der ORF in einer Aussendung mit. Im Anschluss will der 57-Jährige in die Privatwirtschaft wechseln.

Dank zum Abscheid

"Ich habe dem ORF sehr viel zu verdanken und werde dem Unternehmen auch weiterhin eng und positiv verbunden bleiben", sagte Prantner und bedankt sich auch beim scheidenden ORF-Chef Alexander Wrabetz und seinem Nachfolger für die "hervorragende Zusammenarbeit". Nach vielen Jahren im Top-Management im ORF sei es jedoch Zeit, etwas Neues zu machen. "Sicher ist, dass ich in den Bereichen Medien, Kommunikation, Digitalisierung und Marketing tätig sein werden", so Prantner.

"Als Führungskraft hat Thomas Prantner den ORF in den letzten Jahrzehnten mitgeprägt", bedankte sich Weißmann vor allem für Prantners Einsatz als Online-Chef. Auch frühere ORF-Generaldirektoren heben die Leistungen Prantners für den ORF hervor. Er habe mit dem Aufbau der ORF-TVthek ein Vorzeigeprojekt betreut und Großes geleistet, hielt Gerhard Zeiler, der Prantner 1994 als Büroleiter in die Generalintendanz holte, gegenüber der APA fest.

Zukunft für andere glücklose Bewerberin offen

Wie es für eine weitere glücklose Bewerberin um den Generaldirektorenposten weitergeht, ist dagegen noch offen. Lisa Totzauer, derzeit ORF-1-Channelmanagerin, hat sich jedenfalls laut Medienberichten als Chefredakteurin für die TV-Hauptabteilung Magazine und Servicesendungen im ORF beworben. Für die Position interessieren sich mehrere Personen aus dem ORF wie etwa TV-Chronikchefin Claudia Lahnsteiner oder Peter Baminger, Sendungsverantwortlicher für das Magazin "konkret". Ein Hearing und eine Redaktionsversammlung finden diese Woche statt.

Der amtierende ORF-Generaldirektor Wrabetz musste sich ebenfalls Roland Weißmann im Rennen um die Stimmen der Stiftungsräte geschlagen geben. Der ORF-Chef will erst gegen Jahresende und damit kurz vor Ende seiner 15-jährigen Periode an der Spitze des öffentlich-rechtlichen Medienunternehmens bekannt geben, wohin es ihn zieht. Sein enger Vertrauter Pius Strobl wird dem ORF jedenfalls noch erhalten bleiben. Der Vertrag des Mittsechzigers wurde verlängert, wie die APA erfuhr. Derzeit ist Strobl Hauptabteilungsleiter für "Facility-Management und Corporate Social Responsibility" ("Licht ins Dunkel") sowie Gesamtleiter des Standortprojekts am Küniglberg. Als Sicherheitschef verantwortet er auch das Pandemie-Management im ORF. (ca)

www.orf.at

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