Chinesischer Investor lässt Traditions-Skigebiet im Stich

Vor dem Aus?: Pläne für neue Lifte und Beschneiung in Gaißau-Hintersee wurden ad acta gelegt.  

Der Run auf die Mega-Skigebiete hat neben einer hohen Anzahl an Skiunfällen auch weitere negative Folgen: Immer mehr kleinere Gebiete müssen ihren Betrieb wegen einer schwindenden Gästezahl einstellen.

Um ein Salzburger Traditionsskigebiet "zu retten", hat ein Chinese vor rund zwei Jahren große Anteile des Skigebiets Gaissau-Hintersee erworben. Der Investor aus der Edelmetall- und Tourismusbranche wollte dringend benötigte Investitionen möglich machen und im Gegenzug wichtige Informationen über den Ablauf und die Organisation von Veranstaltungen im Wintersport erhalten. Im vergangenen Jahr schrammte das Skigebiet allerdings knapp an der Insolvenz vorbei - der Umsatz hat sich  von 2,5 auf 1,3 Mio. halbiert. Angekündigt hat der Investor eine Seilbahn auf den Anzenberg, moderne Beschneiungsanlagen und ein Skizentrum. Baubeginn sollte 2015 sein - bis dato wurde nichts davon verwirklicht. Gleichzeitig hat die Region auch mit Skitourenfreaks zu kämpfen, die sich nicht oder kaum um behördliche Abend- und Nachtverbote wegen der Pistenpräparierung kümmern.

 "Für uns wäre das Aus eine Katastrophe", so Bürgermeister Paul Weißenbacher zur Kronen Zeitung. Er hat die Hoffnung allerdings noch nicht aufgegeben: "Die Lifte werden gewartet, die Schneekanone läuft sobald es kalt genug ist." Ein Facebook-Posting spricht eine andere Sprache und sorgt derzeit für Verwirrung: "Bis auf weiteres findet kein Saisonkartenverkauf statt." (jw)

www.gaissauhintersee.at

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