Schelling beim WK Wien-Steuerabend: „Österreich hat ein Ausgabenproblem"

| 22.11.2016

1.000 Unternehmer kamen ins Austria Center Vienna.

Über 1.000 Unternehmer sind zum Steuerabend der Wirtschaftskammer Wien ins Austria Center Vienna gekommen. Hauptredner war Finanzminister Hans Jörg Schelling zum Thema „Steuern – aber richtig. Wie wir Österreich weiterbringen". Dabei verwies der Finanzminister einmal mehr darauf, dass Österreich kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem hätte.

Ankurbelung des privaten Konsums, mehr Investitionen und Stärkung der Exportwirtschaft

„Wir werden den Wohlstand ohne Anstrengungen nicht aufrechterhalten können", so Schelling. Die Folgen wären entweder Leistungskürzungen oder höhere Gebühren. „Beides wollen wir nicht", so der Minister. Was muss aber getan werden, um Wachstum und damit eine Sanierung des Budgets zu sichern? Ankurbelung des privaten Konsums, mehr Investitionen und Stärkung der Exportwirtschaft. Schelling sprach aber nicht nur zum Budget. Er kündigte auch weitere Aktionen zur steuerlichen und administrativen Entlastung der Unternehmer aus. Etwa durch eine Steuer-App für Einnahmen-Ausgaben-Rechner oder durch ein Ende der kalten Progression.

Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien und Gastgeber des Abends, hob in seiner Rede die kürzlich erreichten Steuererleichterungen für Unternehmer hervor. Vor allem die Investitionszuwachsprämie sei ein wichtiger Beitrag, die in den vergangenen Jahren ins Stocken geratenen betrieblichen Investitionen wieder anzuregen. Allein für Wien erwartet Ruck dadurch einen Mindesteffekt von 140 Mio. Euro und 1.000 neue Jobs.

Publikumsvoting via SMS

Erstmals bei einem Steuerabend gab es heuer ein Publikumsvoting, bei dem alle Besucher via SMS die wichtigsten Steuerforderungen bestimmen konnten. 30 Prozent wünschten sich eine Anhebung der geringwertigen Wirtschaftsgüter auf 1.500 Euro, knapp 25 Prozent eine weitere Senkung der Lohnnebenkosten, 16 Prozent Steuervereinfachungen durch Pauschalierungen und 12 Prozent die Abschaffung der kalten Progression. Auf den Plätzen folgten mit je 7 Prozent zusätzliche Investitionsförderungen und eine Senkung der (Mindest-)KöSt vor Einführung eines Beteiligungsfreibetrages mit knapp 3 Prozent.

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