Bis zu sechs Brandereignisse pro Tag
VOEB warnt vor zunehmender Brandgefahr in Abfallwirtschaftsbetrieben

| Redaktion 
| 30.06.2025

Die Ursache liege häufig in falsch entsorgten Lithium-Batterien oder anderen problematischen Stoffen, die nicht in den Restmüll oder die Gelbe Tonne gehören.

Ein Großbrand in einem Entsorgungs- und Recyclingbetrieb in Osttirol hat vor einigen Tagen für einen großen Feuerwehreinsatz gesorgt. Der Verband Österreichische Entsorgungsbetriebe (VOEB) hat dieses verheerende Feuer zum Anlass genommen und macht auf die zunehmende Brandgefahr in der Abfallwirtschaft aufmerksam. "Brände in unseren Recyclingbetrieben sind keine Ausnahme, sondern leider Alltag", sagt Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB.

Ursachen

Laut der Expertin liege häufig die Ursache in falsch entsorgten Lithium-Batterien oder anderen problematischen Stoffen, die nicht in den Restmüll oder die Gelbe Tonne gehören. Der jüngste Vorfall zeige deutlich, wie hoch das Risiko für die Beschäftigten der Betriebe ebenso wie für Infrastruktur und Umwelt sei. Deshalb verfolgt der VOEB Entwicklungen in der heimischen Abfallwirtschaft seit geraumer Zeit mit Sorge.

Sechs Brandereignisse pro Tag

Die Sorge ist berechtigt, denn Österreichs Abfallwirtschaftsbetriebe verzeichnen entlang der Wertschöpfungskette, sei es im Sammelfahrzeug, im Lager oder in Sortieranlagen, bis zu sechs Brandereignisse pro Tag. "Unsere Mitgliedsbetriebe sind sich der Verantwortung bewusst und investieren erhebliche Mittel in Früherkennung, Brandschutz, Löschsysteme, intelligente Sortiertechnologien und Mitarbeiterschulungen", so Jüly. Darüber hinaus arbeite die Branche laufend an innovativen Lösungen, um Fehlwürfe frühzeitig zu erkennen, sich gegen Brände besser zu wappnen und ihre Mitarbeiter:innen zu schützen.

Verlust wertvoller Rohstoffe

Für die Expertin bedeutet ein Brandereignis nicht nur ein erhebliches Sicherheitsrisiko, sondern auch den dauerhaften Verlust wertvoller Rohstoffe. Materialien, die für Kreislaufwirtschaft und Recycling bestimmt sind, werden demnach durch Feuer zerstört. Das hat dann wiederum negative Folgen für Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit.

Appell

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen appelliert der Verband daher an jede:n Einzelne:n, ein Bewusstsein für richtige Mülltrennung zu schaffen und an die Politik, geeignete Rahmenbedingungen zu setzen. Begrüßt wird die aktuelle Bereitschaft der österreichischen Bundesregierung, ein Cashback-System für die Rückgabe von Lithium-Batterien und -Akkus zu prüfen. "Ein solches System wäre ein wichtiger Schritt, um Anreize für die richtige Entsorgung zu schaffen, das Brandrisiko nachhaltig zu senken und gleichzeitig wertvolle Rohstoffe im Kreislauf zu halten", so Jüly abschließend.

www.voeb.at

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