Lichtblicke ohne Leuchttürme
In heimischen Großbetrieben gibt es immer mehr Frauen im Vorstand

| Redaktion 
| 28.02.2024

Seit Einführung der Quote in den Aufsichtsratsgremien großer und börsennotierter Unternehmen hat sich der Frauenanteil erhöht. Dennoch gebe es Aufholbedarf.

Die Quote scheint zu greifen. Ihre Einführung um Jahr 2018 trägt Früchte: Mit der Forderung von einem Mindestanteil von 30 Prozent in den Aufsichtsratsgremien großer und börsennotierter Unternehmen hat sich der Frauenanteil in diesen Betrieben auf mehr als 36 Prozent erhöht. Dagegen gibt es in den Geschäftsführungen und Vorständen noch mehr als genug Luft nach oben, denn diese sind nach wie vor großteils in Männerhand. Allerdings ist zu beobachten, dass bei Neubestellungen öfter als früher Frauen zum Zug kommen.

Ergebnisse des Frauen.Management.Report.

Diese Diskrepanz ist schon länger zu beobachten. Bereits vor Einführung der gesetzlichen Regelung waren Frauen in Aufsichtsräten stärker vertreten als im Management, die Geschlechterquote hat diesen Trend weiter verstärkt. So stieg der Frauenanteil in den quotenpflichtigen Unternehmen seit 2018 von 22,4 auf 36,5 Prozent. "Allerdings zeigt sich, dass die Dynamik zuletzt nachgelassen hat. Es scheint nun der Quotendeckel oben zu liegen", sagt Simone Hudelist, Betriebswirtin in der AK Wien und Autorin des Frauen.Management.Report. Auch ist zu beobachten, dass der Prozentsatz in jenen Unternehmen, die nicht der Quote unterliegen, mit 20,3 Prozent wesentlich geringer ist. Hudelist: "Dagegen sind die staatsnahmen Unternehmen mit knapp 50 Prozent ein Vorbild."

Nachholbedarf in den Geschäftsführungen und Vorständen

Besonders viel Nachholbedarf gibt es in den Geschäftsführungen und Vorständen. In den quotenpflichtigen Unternehmen liegt ihr Anteil bei mageren 14 Prozent, in den staatsnahen Betrieben sind es zumindest 18,5 Prozent. "Noch drastischer ist das Ergebnis bei den börsennotierten Konzernen. Von 223 Vorstandspositionen sind nur 26 weiblich besetzt. Bei zehn der insgesamt 69 Unternehmen findet sich weder im Aufsichtsrat noch im Vorstand eine Frau. Und bei den Top-Konzernen, die im ATX gelistet sind, macht der Frauenanteil in den Vorständen nur 11,8 Prozent aus", fasst Hudelist zusammen. Damit finden sich nur noch in den Börse-Konzernen in Luxemburg weniger Frauen. Hudelist: "Der EU-Schnitt liegt bei 22,2 Prozent, in den deutschen DAX-Konzernen sind es immerhin 23,5 Prozent, allerdings gibt es in Deutschland auch eine Quotenregelung für das Management."

Positiver Trend bei den Neubestellungen

Bei den Neubestellungen konnte ein positiver Trend beobachtet werden: Die Anzahl der neu bestellten Frauen steigt. Bei den Top 200 Unternehmen wurden 100 neue Geschäftsführungspositionen besetzt, davon waren 19 Prozent Frauen. Bei den börsennotierten Unternehmen zeigt der Trend noch weiter nach oben, denn ein Viertel der Neubestellungen waren weiblich.

AK fordert Quotenregelung für den Vorstand

Um die Präsenz von Frauen in den Entscheidungsgremien weiter zu erhöhen, fordert die AK eine Quotenregelung für den Vorstand: In einem ersten Schritt sollte der Gesetzgeber für börsennotierte Unternehmen einen Mindestanteil von Frauen vorsehen. Künftig sollten ab drei Vorstandsmitgliedern mindestens 33 Prozent Frauen vertreten sein. Allein mit diesem Schritt würden 34 Spitzenpositionen für Frauen entstehen.

Nach deutschem Vorbild brauche es Änderungen im Gesellschaftsrecht. Es sollte auch im österreichischen Aktiengesetz ein Anspruch auf Mandatspause bestehen, wenn ein Vorstandsmitglied wegen Mutterschutz, Elternkarenz, Elternteilzeit, der Pflege eines Familienangehörigen oder Krankheit seinen Pflichten vorübergehen nicht nachkommen kann. Die Mitgliedschaft im Vorstand müsse gesichert bleiben, während der Mandatspause darf keine Haftung drohen.

Darüber hinaus fordert die AK, dass die Vergütungspolitik anders gestaltet wird: Bonuszahlungen für das Management sollen demnach an Ziele wie "mehr Frauen in Führungspositionen" sowie "Mindestfrauenanteil bei Neuaufnahmen in männlich dominierten Branchen" gekoppelt werden.

www.arbeiterkammer.at

Katastrophe!
Diese ganzen Emanzen mit ihrer maskulinen Profilierungsneurose glauben, sie müssten ständig ihre „männliche“ Seite ausspielen und völlig unauthentisch männlich agieren!

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