Trendwende bei Louis Vuitton

Da hängt er, ganz referenzlos und dafür umso augenfälliger von der Hüfte – ein tiefsitzender Gürtel, der die unvermeidbare Umverteilung der Silhouette einläutet. Louis Vuitton bringt Bewegung ins Spiel, denn nicht nur mit dem Einsatz von Hüftgürteln fordert uns Louis Vuitton-Chefdesigner Nicolas Ghesquière heraus, uns an ein neues, altes Konzept moderner Ensembles zu gewöhnen. Soft trifft auf skulptural-breitschultrig, raumeinnehmend auf barely there, Karo auf clowneks Gestreiftes. Was uns morgen gefällt, ist uns selten auf Anhieb geheuer. Bis zum kommenden Frühjahr haben wir Zeit, uns mit der längst überfälligen Trendwende zu arrangieren.

Der sanfte Einstieg in der Umstellung von High- auf Drop-Waist. © Louis Vuitton

Von leisen und lauten Akzenten

Die gewohnte Vuitton-Uniform vergangener Jahre weicht einer fragmentierten Gleichzeitigkeit von Retro-Momenten. Dem Fokus auf hüftig platzierten drop belts steht ein sparsamer Einsatz von Taschen gegenüber: hie und da eine vom Handgelenk baumelnde Pochette, ein um den Hals hängende Camera Bag und – mit Sicherheit einer der zukünftigen Bestseller – großformatige Business-Totes. Auch auf ein erfrischendes Minimum reduziert: Die Platzierung von Logos und überdimensionaler Hardware-Elemente. Die Front-Row-Stammgäste – Zendaya, Cate Blanchett oder Jennifer Connelly – zeigten sich allerdings noch den Designs des alten Ghesquière verpflichtet. Statt klarer Anweisungen für ein überkuratiertes "Von Kopf bis Fuß" setzt er diesmal auf einzelne Show Pieces mit mehr oder weniger großem Wiedererkennungswert. Die Entscheidung, in welche Richtung die Vuitton-Reise also kommendes Frühjahr gehen soll, überlässt man der Kundin selbst.

Alle Looks der Show sehen Sie in der Galerie. 

www.louisvuitton.com