MAN heißt jetzt "Steyr Automotive"

Siegfried Wolf hat am Mittwoch den neuen Namen und das neue Logo präsentiert – Belegschaft soll um 500 Mitarbeiter:innen reduziert werden.

Bei einer Betriebsversammlung am ehemaligen MAN-Werk in Steyr haben Siegfried Wolf und sein künftiges Team der versammelten Belegschaft im Detail seine Pläne präsentiert. Die neue Firma wird den Namen "Steyr Automotive" tragen und ist als GmbH errichtet. Unter einem neuen Logo werden künftig als eigenständige Marke leichte Nutzfahrzeuge, Busse und LKWs bis zwölf Tonnen für den europäischen und den Weltmarkt produziert.

Im Rahmen der Versammlung wurden die rund 1.700 teilnehmenden Mitarbeiter:innen über die künftigen Produktlinien, die Umstände der Übergangsphase und über den mit dem Betriebsrat heute akkordierten Sozialplan informiert.

Eigene Fahrzeuge profitabel produzieren

Als eigenständiges Unternehmen müsse "Steyr Automotive" künftige Aufträge gewinnen und eigene Fahrzeuge profitabel produzieren. Aus drei Bereichen – dem Bau von Fahrzeugen, der Komponentenfertigung und einem erweiterten Engineering – soll der Umsatz stammen. Es wird auch ein eigener Vertrieb und ein Verkaufsnetz aufgebaut werden.

Bis Mitte 2023 werden am Standort noch LKWs und Komponenten für MAN gefertigt. Die Kunststofflackiererei wird unbefristet weitergeführt. Ab 2022 soll die erste Kleinserie unter der Marke "Steyr" produziert werden. Geplant ist eine Produktpalette von sieben unterschiedlichen Fahrzeugen. Die Produktion soll dann schrittweise auf 16.000 Fahrzeuge hochgefahren werden. Die wichtigsten Zielmärkte werden in der ersten Phase Österreich, Polen, Rumänien, Spanien und Portugal sein.

Mitarbeiter:innen müssen sich entscheiden

Neuerlich wurde die Belegschaft über die Veränderungen in der Lohnstruktur informiert: Arbeiter werden maximal 15 Prozent vom Nettobezug weniger verdienen, Angestellte zehn Prozent vom Brutto plus Entfall aller Überstundenpauschalen. Abgefedert werden soll dies durch eine Übertrittsprämie von bis zu 10.000 Euro pro Mitarbeiter.

Der Sozialplan und die erweiterten Möglichkeiten für bis 59-Jährige Mitarbeiter:innen Altersteilzeit in Anspruch zu nehmen, plus die mit dem Betriebsrat vereinbarten Verbesserungen beim Übergang der "Abfertigung alt" in die neuen Vorsorgekassen, wurden ebenfalls erläutert. Auch eine Arbeitsstiftung mit erhöhtem Arbeitslosenbezug und einem Stiftungsstipendium, das Brutto für Netto zur Auszahlung kommt, wurde vorgestellt.

Noch in dieser Woche sollen die Mitarbeiter in einem Folder auch schriftlich alle Informationen erhalten. Nach dem für 1. bis 22. August angesetzten Betriebsurlaub müssen sich die Mitarbeiter in Gesprächen mit der Personalabteilung entscheiden, welches Angebot – Weiterarbeit unter den geänderten Bedingungen, Altersteilzeit oder Sozialplan – sie ergreifen wollen. Von den insgesamt rund 1.900 Mitarbeiter:innen müssen voraussichtlich rund 500 gehen. (as)

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