"5G sendet auf höheren Frequenzen"-Mythos ist falsch

Gastkommentar von Forum-Mobilkommunikation-Pressesprecher Gregor Wagner.

Seit einiger Zeit hält sich das Gerücht, das neue 5G-Protokoll würde auf "höheren Frequenzen", die noch dazu "völlig unbekannt" seien, senden. Manche Wissenschaftler und selbsternannte "Mobilfunk-Experten" stellen diese Behauptung immer wieder auf. Das Forum Mobilkommunikation (FMK) stellt diesen Irrtum richtig, denn die Mär der viel zitierten, angeblich "höheren Frequenzen" ist falsch und verunsichert die Bevölkerung.

TV-Satelliten, Richtfunk und WLAN auf höheren Frequenzen

Mobilfunk nutzt derzeit Funkfrequenzen für 5G, LTE und GSM zwischen 0,8 und 3,8 GHz (Gigahertz). 2020 wurde zusätzlich das 0,7 GHz-Band vergeben. Zum Vergleich: Fernsehsatelliten senden beispielsweise im Bereich um 12 GHz, W-LAN im Bereich bis 5,9 GHz, Richtfunk-Anlagen beispielsweise auch im Bereich 38 GHz bis 86 GHz, Radaranlagen für Wetter und Flugsicherung beispielsweise im Bereich von 60 GHz und die in nahezu allen Neuwagen eingebauten Assistenz-Systeme im Bereich 77 GHz.

Wer behauptet, 5G sende auf "höheren Frequenzen" irrt nicht nur, sondern muss sich auch den Vorwurf der Vermutung gefallen lassen, auf einfachste Internet-Recherchen verzichtet zu haben. Der österreichische Frequenznutzungsplan bis 300 GHz ist online im Rechtsinformationssystems RIS abrufbar.

5G-Protokoll hat keine definierte Sendefrequenz

Der Einsatz eines Daten-Protokolls, also die Sprache, mit der Daten übertragen werden, hat nichts mit der genutzten Frequenz zu tun. 5G – so wie übrigens auch GSM, UMTS und LTE – würde auch auf niedrigeren Bändern, etwa dem UKW-Radioband funktionieren. Allerdings sind diese Frequenzen von Radioprogrammen belegt, außerdem wären entsprechende Endgeräte wegen der viel größeren Antennen – je niedriger die Frequenz, desto größer ist die Wellenlänge – relativ unhandlich.

5G ist ein neues Protokoll, also die Sprache, mit der die Endgeräte kommunizieren. Die "Technologie" ist und bleibt die seit über 100 Jahren eingesetzte "Funktechnologie", also Funkwellen, die zur Übertragung von Informationen genutzt werden.

www.fmk.at


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Hier geht es nicht um "...hinters Licht führen", im Gegenteil: Der Artikel bringt Licht in einige Basisfakten, die in diversen Artikeln im Internet gerne vermischt werden, sei es aus Unwissenheit oder aus Absicht.
"5G" ist ein Protokoll -eine Verständigungsmethode- zwischen technischen Geräten und per se völlig unabhängig von der verwendeten Betriebsfrequenz. Die verwendeten Frequenzbänder für die verschiedenen Mobilfunkprotokolle (2G, 3G, 4G, 5G, WLAN usw) werden weltweit koordiniert in sind in der EU festgelegt.
Die grundlegenden physikalischen Gesetze der elektromagnetischen Wellenausbreitung gelten seit Erschaffung der Welt (siehe Sonne, Tageslicht, Erdmagnetismus etc) und wurden seit dem 19. Jhdt auch für den Menschen technisch nutzbar gemacht, z.B. durch Radio, TV, Radar usw.
einfacher Internet-Rechercheur
Die Basis für Funkenetze kommt von der EU. Auf der Seite der Kommission gibt es ein FaQ: https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/faq/5g-faq
Zitat:
For the deployment of 5G, the Commission harmonised the use of three pioneer frequency bands (or frequency ranges) across the EU:

The 700 MHz band, assigned to mobile operators for wireless broadband use. It will allow for wide territorial coverage, including rural areas
The 3.6 GHz band, to support higher data-sharing capacity and moderate reach
The 26 GHz band, for very high data-sharing capacity in dense areas, such as cities.
The Member States should authorise operators to use these three bands for 5G by the end of 2020. This will ensure that operators have access to enough spectrum to provide innovative 5G services.

Außerdem das Zitat aus Wikipedia:
Im Vergleich zu LTE-Advanced gibt es bei der 5G-Technik folgende Eigenschaften:
Datenraten bis zu 10 Gbit/s;
Nutzung höherer Frequenzbereiche;
erhöhte Frequenzkapazität und Datendurchsatz [...]

Wen will man da eigentlich hinters Licht führen? Was soll dieser Artikel bewirken?

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