Swarovski im Clinch: Der "Familien-Kristall" bricht in zwei Hälften

Die turbulente Gesellschafter-Versammlung brachte keine Einigung. 

Bei Swarovski hängt noch immer der Familiensegen schief. Mit Belegschaft und Politik protestierten auch mehrere Familienmitglieder öffentlich gegen die radikalen Umbaupläne und den Abzug der Konzernzentrale samt Kahlschlag im Tiroler Wattens. Auf Plakaten prangten Sätze wie "Wir sind Swarovski", "Bitte sagt Nein zum Wegzug" und "Kein Macht-Poker auf dem Rücken der Belegschaft".

Nadja Swarovski, die Gerüchten zufolge nur mehr am Papier in der obersten Geschäftsführung sitzt, sagte: "Wir stehen für Wattens." Wattens soll absolut abgesichert sein, wünscht sich auch Daniel Swarovski. Die Gruppierung rund um ihren Sprecher Paul Swarovski redet von einer Abstimmungsniederlage der Geschäftsführung. Die auf der Tagesordnung gestandene "Genehmigung der Einbringung des Wattener Betriebes" unter das Dach einer Schweizer Holding sei erfolgreich verhindert worden. Laut Paul Swarovski seien Veränderungen an der Struktur und Einsparungen sehr wohl nötig, Wattens dürfe aber nicht nur Hauptstandort bleiben, sondern auch Unternehmenszentrale und Ort der Kristallkomponenten-Produktion für das B2B-Geschäft.

So sieht es die andere Hälfte der Dynastie

Auf der anderen Seite stehen Vorstandschef Robert Buchbauer, Urenkel des Firmengründers, und die größte Aktionärsgruppe rund um Markus Langes-Swarovski. Dieser Teil des Kristall-Clans deutet die Insidern zufolge sehr hitzige Sitzung gänzlich anders: Geschäftsführung, Beirat und die überwiegende Mehrheit der Gesellschafter würden "den eingeschlagenen Weg in vollem Umfang und -inhaltlich mittragen". Die neue Organisation, Strategie und Struktur sollen bis Jahresende stehen. (jw)

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