Milliardär will „VIP-Linien“ am Skilift einführen

Gegen Aufpreis kommt man schneller auf den Sessel - Anstehen ist bald passé.

Der ägyptische Investor Samih Sawiris möchte in Andermatt den Tourismus umkrempeln. „Man verlässt sich hier zu sehr auf die fantastische Natur, die wunderschönen Berge und Seen“, kritisiert Sawiris - der aktuell ein großes Tourismusprojekt mit 800 Hotelbetten, Ferienwohnungen und Ferienhäusern sowie Hallenbad, Wellnesszentrum und Golfplatz plant -  in einem Interview mit dem SonntagsBlick. Service sei das größte Problem zur Zeit, so der Andermatt-Investor, der 60,7 Millionen Franken in den ersten neun Monaten des Jahres verloren hat.

Man müsse den ausländischen Gästen zumindest das bieten, was die Konkurrenz auch biete, ist er sich sicher. Daher plädiert er für VIP-Linien an Skiliften. Skifahrer sollen gegen einen Aufpreis beim Skilift nicht mehr anstehen müssen. Im Skigebiet Flims-Laax-Falera gibt es  bereits eine „VIP-Jahreskarte“, deren Besitzer separate Zugänge neben der Warteschlange nutzen können.

„Adieu Andermatt“

Eine Debatte über eine drohende Zweiklassengesellschaft auf den Skipisten wurde losgetreten. „Wir möchten möglichst allen den gleichen, guten Service mit kurzen Wartezeiten bieten“, wird etwa ein Sprecher der Titlisbahnen im Zentralschweizer Engelberg vom Nachrichtenportal 20 Minuten zitiert. Auch im Web häufen sich kritische Stimmen. So lautet es beispielsweise:" Ich werde dann einfach diese 2 Klassen Skigebiete meiden“ oder „dieses Verhalten ist Diskriminierung vom Mittelstand“. Jeder habe die Möglichkeit, ein Ticket mit den Extraleistungen zu kaufen, rechtfertigte sich  Reto Gurtner von der Laaxer Bergbahn Weisse Arena. (jw)

www.andermatt.ch

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