Österreichs Unternehmen blicken optimistisch ins neue Jahr

Einer Deloitte Studie zufolge rechnen Betriebe trotz zahlreicher Herausforderungen mit einer positiven Umsatz- und Gewinnentwicklung für 2024. Weniger zuversichtlich fallen hingegen die Prognosen für die Gesamtwirtschaft aus.

Zum Auftakt des neuen Jahres präsentiert Deloitte im Rahmen des jährlichen Unternehmensbarometers einen Blick auf die Lage der österreichischen Wirtschaft. Die Umfrage unter rund 550 heimischen Führungskräften zeigt: Zwar sind die Herausforderungen der vergangenen Monate nicht spurlos an den Unternehmen vorbeigegangen, den Pessimismus der letzten Befragung lassen sie aber mehrheitlich hinter sich. Derzeit nehmen fast 60 Prozent eine positive Stimmung innerhalb ihres Unternehmens wahr.

Stimmung innerhalb des Unternehmens © Deloitte

"Die österreichischen Unternehmen stehen durch die hohe Inflation und die geopolitischen Krisen unter Dauerstress. Umso überraschender ist es, dass sich die Stimmung unter den befragten Führungskräften im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert hat. Die Wirtschaft hat sich offensichtlich gut auf die Krisenbedingungen eingestellt, was uns einmal mehr die beachtliche Resilienz der heimischen Betriebe vor Augen führt", erklärt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.

Gute Prognosen für 2024

Der tendenzielle Optimismus liegt unter anderem auch an der positiven Entwicklung der Geschäftslage. Denn obwohl sich Österreich seit dem zweiten Halbjahr 2023 laut Wirtschaftsforschung in einer milden Rezession befindet, läuft das Geschäft bei einer Mehrheit der befragten Unternehmen relativ gut (60 Prozent). Und das wider aller Erwartungen: 43 Prozent haben selbst nicht mit einem derart positiven Verlauf gerechnet.

"Die gute Entwicklung der Geschäftslage ist erfreulich und gibt den nötigen Rückenwind fürs neue Jahr. Das zeigt sich auch an den Prognosen: Mehr als die Hälfte der Führungskräfte geht in den kommenden sechs Monaten von einer positiven Umsatzentwicklung aus. Und auch bei der Gewinnentwicklung und den Marktanteilen des eigenen Unternehmens zeigt man sich für die nähere Zukunft optimistisch", so Harald Breit.

Stagnation der Gesamtwirtschaft befürchtet

Auch wenn allgemein Optimismus herrscht, mangelt es aktuell nicht an Herausforderungen: So gehen 53 Prozent der Befragten im ersten Halbjahr 2024 von einer Stagnation der Gesamtwirtschaft aus, 29 Prozent erwarten sogar einen weiteren Rückgang der Wirtschaftsleistung. Vor allem die Aussichten in puncto Arbeitskräftemangel (60 Prozent), Inflation (51 Prozent) und geopolitischer Lage (über 50 Prozent) schrauben die allgemeinen Erwartungen für das neue Jahr nach unten. Ein großer Teil der Führungskräfte befürchtet außerdem eine Zunahme der Cyberkriminalität und einen erneuten Anstieg der Energiekosten. Zu allem Überfluss rechnen die Unternehmen aufgrund der hohen Lohnabschlüsse im Herbst 2023 mit einer möglichen Lohn-Preis-Spirale.

"Die Politik ist jetzt mehr denn je gefordert, aktiv Maßnahmen zur Inflationsdrosselung zu setzen und die Unternehmen zu entlasten. Sie sollte die positive Stimmung in den Betrieben nutzen und ihnen noch vor den anstehenden Wahlkämpfen positive Signale senden – das würde dem Standort guttun", ist Harald Breit überzeugt. "Was es nun braucht, sind unmittelbar die rasche Senkung der Lohnnebenkosten und eine Dämpfung bei den Energiepreisen. Langfristig müssen auch endlich umfangreiche Investitionen in Digitalisierung und Bildung gesetzt werden."

www.deloitte.com

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