Optimismus prägte die Eröffnung der Salzburger Festspiele

Beim Auftakt des Kultur-Highlights rief Alexander Van der Bellen zu lösungsorientierter Konfliktkultur und mehr Austausch jenseits der eigenen "Blase" auf.  

Der "Jedermann"-Premiere am vergangenen Samstag (LEADERSNET berichtete) folgte am Donnerstag die offizielle Eröffnung der Salzburger Festspiele in der Felsenreitschule. Während Bundespräsident Van der Bellen bei seiner Rede in Bregenz noch Kritik an ausgrenzender Rhetorik in der Politik äußerte, legte er die Normalitäts-Debatte in Salzburg auf Eis und sprach sich für eine lösungsorientierte Konfliktkultur auf Augenhöhe aus.

Algorithmus verwirren 

Der Bundespräsigen rief dazu auf, die eigene Meinungs-Bubble zu verlassen, damit sich die gesellschaftliche Kluft nicht weiter vertieft: "Eine Bedrohung unserer liberalen Demokratie ist die abnehmende Toleranz. Zu oft vermissen wir den respektvollen Umgang. Wir diskutieren kaum mehr miteinander, oft bestätigen wir uns nur in der eigenen Meinung und wenn jemand anderer Meinung ist, hören wir ihn oder sie kaum noch, weil er oder sie zu weit weg ist: Auf der anderen Seite des Grabens, der durch unsere Gesellschaft führt, schalldicht eingepackt, behütet in der Blase, in den sozialen Medien." So kündigte der Bundespräsident beispielsweise an, selbst mit gutem Beispiel voran zu gehen, und seinen einstigen Wahlkampf-Konkurrenten, Norbert Hofer, auf Instagram zu folgen: "Und Sie, Herr Hofer, falls Sie zuhören, können ruhig auch dem Account von Greta Thunberg followen zum Beispiel. Wenn Sie es nicht schon tun", so sein Appell an den FPÖ-Politiker.

Brücken bauen

In seiner Rede gab sich Van der Bellen zuversichtlich: "Ich freue mich auf den Tag, an dem wir wieder um die beste Lösung streiten und nicht nur aneinander vorbeireden. Ich freue mich darauf. Ich freue mich auf diese Zukunft. Ich bin optimistisch. Ich kenne unser schönes Österreich und ich weiß, was wir miteinander alles erreichen können." Mit diesen Worten eröffnete er die 103. Festspiele.

Van der Bellens Vorredner, der Nobelpreisträger Anton Zeilinger, schlug mit seiner Ansprache in eine ähnliche Kerbe. Der diesjährige Festredner huldigte der Kreativität und sprach sich für mehr Offenheit aus. Hochrangige Prominenz aus dem In- und Ausland saß im Publikum in der Felsenreitschule, darunter EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die Festspiele laufen heuer noch bis zum 31. August. Zu sehen gibt es 179 Aufführungen an 15 Spielstätten.

Bilder von der "Jedermann"-Premiere sehen Sie in der Galerie.

www.salzburgerfestspiele.at 

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