Österreichs Abhängigkeit von russischem Gas steigt wieder

| Redaktion 
| 12.02.2023

Ganze 70 Prozent des Gases kamen im Dezember 2022 aus Russland. Von Mai bis Oktober waren es noch lediglich 20 Prozent.

Seit November 2022 steigen die Gasimporte aus Russland wieder deutlich an. Vor der russischen Invasion der Ukraine war Österreich zu rund 80 Prozent von russischem Gas abhängig. 

Rückgang bei Importen aus Nachbarländern

Der Grund für den Anstieg gegen Ende des Jahres waren geringere Importe aus Deutschland und Italien, bei gleichzeitig relativ konstanten Gasflüssen aus Russland. Die Gazprom hatte der OMV die Gasliefermengen, die in Baumgarten in Niederösterreich ankommen, über den Sommer stark gedrosselt, zuletzt aber wieder mehr geliefert.

OMV-Chef Alfred Stern sagte vergangene Woche, dass Gazprom momentan wieder 100 Prozent der bestellten Mengen nach Österreich liefere. Im Sommer waren es teilweise nur 30 Prozent oder noch weniger. Nach Deutschland liefert der russische Staatskonzern gar kein Gas mehr. Stern erklärte auch, dass die OMV dank gebuchter Pipeline-Kapazitäten die gesamten Kundenverpflichtungen mit nicht-russischem Gas beliefern könne.

Ungenauigkeiten bei der Erhebung

Die Daten stammen vom Verband Europäischer Fernleitungsnetzbetreiber (ENTSOG) und der österreichischen Energieregulierungsbehörde E-Control. Allerdings sollte man die Anteile mit etwas Vorsicht genießen. Die E-Control schätzt diese, indem sie Daten von den Gasübergabepunkten an den Grenzen mit Zahlen, welche die E-Control aus dem Marktmonitoring erhält, kombiniert. Da die Teilnehmer:innen am Gasmarkt beim Monitoring aber nicht verpflichtet sind, die genaue Herkunftsquelle des Gases anzugeben, kann es zu diversen Ungenauigkeiten kommen.

www.omv.com

www.e-control.at

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