Die Event-Branche ist im Wandel

| Redaktion 
| 18.12.2022

Interessensvertreter:innen der Branche legten ihre Erfahrungen aus 2022 und ihre Vision für 2023 auf den Tisch.

Der Bundessprecher der Event-Branche in der Wirtschaftskammer Österreich Wolfgang Suitner zieht Bilanz: Das Fazit über das vergangene Jahr falle dabei "überaus positiv" aus. Mit vollen Auftragsbüchern ab dem Frühjahr bis in den Spätherbst würden alle anwesenden Event-Branchenvertreter:innen das gleiche positive Schicksal teilen: "Nach zwei mehr als nur schwierigen Jahren, die die Branche mit voller Wucht getroffen haben, war heuer wieder ein Jahr 'wie damals' und wir schauen mit Zuversicht in die Zukunft."

Live-Events wieder am Vormarsch

Zwei Corona-Jahre mit alternativen Digital-Events hätten gezeigt, dass Mensch doch noch Live-Events schätzen und verlangen würden. Speziell Sommer 2022 habe den Aufholbedarf widergespiegelt, so Roman Szeliga von Happy & Ness: "Echte, verbindende Erlebnisse kann man eben nicht downloaden! Man muss sie gemeinsam live erleben! Deshalb wurde heuer wieder mächtig gebucht."

Der heurige Sommer habe eine neue Herausforderung offengelegt, nämlich die Qualität und Quantität der Lieferant:innen. WKNÖ-Eventsprecher Gert Zaunbauer von Putz & Stingl erklärt: "Einige Zulieferer haben die zwei Corona-Jahre nicht überlebt. Andere haben bei ihrer Belegschaft leider einsparen müssen. Wie dann heuer der Auftragstsunami kam, ging Event-Equipment teilweise sogar europaweit aus und es fehlte an Profi-Personal bei den Sublieferanten."

Allgemeine Teuerung mache nicht nur Sponsorensuche für 2023 schwieriger, auch die Teuerung der Eventtools lasse Kund:innen für das kommende Jahr noch abwarten. emba-Obmann David Strolz von Strolz Events erklärt: "Natürlich kann sich auch die Veranstaltungsbranche nicht der Teuerung entziehen. Aber der Zugewinn an Wert und Wertigkeit von Livemarketing übertrifft die Inflationsrate bei Weitem. Events mögen zwar pro Besucherkopf betrachtet mehr kosten, sie werden dabei aber noch treffsicherer. Event im Marketingmix wurde noch nie so gut verstanden wie jetzt."

Vorlaufzeit wird kürzer

Die größte Sorge sei allerdings die immer kürzer werdende Vorlaufzeit von Aufträgen. Vor Corona sei es in der Regel mindestens ein halbes Jahr gewesen, im heurigen Sommer würde die Branche aber mit Kundenwünschen von unter sechs Wochen konfrontiert werden. MCÖ-Vorstandsmitglied Marcus Wild von Ideal Marketing: "Die Kurzfristigkeit wird sich auch 2023 nicht ändern, eher sogar verschlimmern. Aber wir sind mit den Erfahrungswerten von heuer gerüstet dafür und werden den Anfragen sicher gerecht."

Unisono waren sich die Interessensvertreter:nnen und Agentur-Granden einig: Die Event-Branche sei als unverzichtbares Marketing-Instrument gerade nach Corona bei Kund:innen beliebter denn je, aber weiterhin einem starken Wandel unterworfen.

www.wko.at

www.marketingclub.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV