"glockenspielkeller"

Bekanntes Nobel-Restaurant ist in die Pleite geschlittert

Wie der KSV1870 mitteilte, hat die MS3 Gastro GmbH beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Der Gastronomiebetrieb betreibt das bekannte Restaurant "glockenspielkeller" am Mehlplatz 3 in der Grazer Innenstadt.

Betroffen sind zehn Mitarbeiter:innen und rund 21 Gläubiger:innen. Laut KSV1870 belaufen sich die Verbindlichkeiten auf etwa 1,226 Millionen Euro, denen Aktiva von rund 771.700 Euro gegenüberstehen. Daraus ergibt sich eine rechnerische Überschuldung von rund 454.000 Euro.

Gründe

Als Hauptursachen für die Insolvenz nennt das Unternehmen eine Reihe belastender Faktoren, die sich seit Monaten summiert haben. Ein anhaltender Personalmangel habe besonders in den Sommermonaten dazu geführt, dass der Gastgarten und die Außenbereiche nicht voll genutzt werden konnten, was spürbare Umsatzeinbußen zur Folge hatte. Zusätzlich belasteten hohe Ankaufs- und Umbaukosten, die im Zuge der Übernahme und Adaptierung des Lokals angefallen sind, die wirtschaftliche Lage erheblich. Gespräche mit Investor:innen und Banken, die eine finanzielle Entlastung bringen sollten, verliefen laut MS3 Gastro ergebnislos.

Fortführung geplant

Trotz der prekären Situation strebt das Unternehmen eine Fortführung des Betriebs an. Vorgesehen ist ein Sanierungsplan, der den Gläubiger:innen eine Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren bieten soll. Die Finanzierung soll aus dem laufenden Betrieb sowie möglichen strukturellen Anpassungen erfolgen; auch ein Einstieg externer Investor:innen bleibe ein Thema.

"Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger:innen liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann", so René Jonke, KSV1870 Leiter Region Süd.

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