Gesundheit im Fokus
Jeder Zweite will finanziell in die eigene Vorsorge investieren

| Janet Teplik 
| 21.10.2025

Bei den Handlungsstrategien, um Krankheiten bzw. Gebrechlichkeit zu vermeiden, denkt die Mehrheit der heimischen Bevölkerung vorrangig an "Gesundheit" und "Finanzen". Das zeigt eine aktuelle Erhebung unter mehr als 3.500 Personen. 

Damit Krankheiten früh erkannt und Heilungschancen verbessert werden können, ist Vorsorge unerlässlich. Sie ist ein wirksames Instrument, um Risiken frühzeitig zu erkennen und so die eigene Gesundheit zu schützen. Doch wie denken die Österreicher:innen über derartige Handlungsstrategien? Und was scheint ihnen in puncto Vorsorge am wichtigsten? Eine Antwort auf diese Fragen soll die neue Finanzvorsorgestudie, verantwortet von Uniqa, liefern.

5. Ausgabe der Finanzvorsorgestudie

Die Finanzvorsorgestudie wurde bereits zum fünften Mal durchgeführt und legt dieses Mal einen besonderen Fokus auf Gesundheit in Verbindung mit finanzieller Vorsorge. Durchgeführt vom Marktforschungsinstitut Reppublika Research & Analytics, wurden mehr als 3.500 in Österreich lebende Menschen zwischen 16 und 60 Jahren befragt. "Wir wollen unsere Kund:innen jedes Jahr ein Stück besser verstehen. Deshalb werfen wir heuer einen genaueren Blick auf zwei zentrale Vorsorgebereiche: Gesundheit und Finanzen. Das ist kein 'Entweder-Oder', ganz im Gegenteil. Die Menschen wollen sich sowohl finanziell absichern als auch gesundheitlich vorsorgen – und das möglichst selbstbestimmt und leistbar", erklärt René Knapp, Vorstand für Personenversicherung bei der Uniqa Insurance Group AG, der gleichzeitig auf eine Gemeinsamkeit der beiden Vorsorgethemen verweist. 

Ergebnisse im Überblick

Laut Erhebung verbinden die Österreicher:innen mit dem Thema "Vorsorge" am stärksten die Bereiche Gesundheit (63 %) und Finanzen (62 %). So habe ein Drittel der Befragten angegeben, gesundheitliche Vorsorge als sehr oder eher wichtig zu erachten – finanzielle Vorsorge schaffe es wiederum auf 74 Prozent. Außerdem zeigte sich, auch wenn die Österreicher:innen Vorsorge ganzheitlich denken, ihr Wissen darüber ist ausbaufähig, denn nur 49 Prozent der Proband:innen würden das eigene Know-how über die Möglichkeiten der Gesundheitsvorsorge als eher bzw. sehr hoch einschätzen. Dennoch würden die Österreicher:innen gerne mehr für ihre Gesundheit tun, so die Studie, und sich demnach mehr Gesundheitsvorsorge wünschen (48 %). 60 Prozent der Befragten haben den Ergebnissen zufolge außerdem angegeben, dass es ihnen wichtig wäre, sich eine:n Privatärzt:in leisten zu können. Ihnen gegenüber stehen 16 Prozent, die sich uneingeschränkt alle Wünsche in der Angebotspalette der Gesundheitsvorsorge erfüllen können. 

Gestiegene Zahlungsbereitschaft

Außerdem zeige die Studie, dass im Vergleich zum Vorjahr die Zahlungsbereitschaft für eine private Krankenversicherung gestiegen sei. Demnach wären die Befragten im Schnitt bereit, monatlich rund 54 Euro zu investieren – im vergangenen Jahr lag der Wert noch bei 46 Euro. Besonders hoch sei die Bereitschaft von Männern mit etwa 59 Euro. Aber auch die jüngere Zielgruppe würde tiefer in die Tasche greifen (18–29 Jahre: ca. 60 Euro). Obendrein sei rund ein Viertel (27 %) der Personen ohne private Krankenversicherung daran interessiert, in den nächsten ein bis zwei Jahren eine solche abzuschließen. Hier sei das Interesse der 18- bis 29-Jährigen mit 35 Prozent besonders hoch.

Belastend für Österreicher:innen

Etwa ein Drittel der Befragten (34 %) mache sich zudem häufig Gedanken über ihre gesundheitliche Situation. Davon erlebe mehr als die Hälfte (55 %) diese Gedanken als belastend. Besonders die mentale Gesundheit sei für rund 50 Prozent relevant – Tendenz steigend. Und auch die finanzielle Situation verursache den Österreicher:innen Kopfzerbrechen. Demnach machen sich 43 Prozent der Befragten häufig Gedanken über ihre finanzielle Situation – 48 Prozent empfinden diesen Zustand als belastend, so die Studie. Finanzielle Vorsorge werde zwar im Jahresvergleich als wichtiger angesehen (2025: 74 % vs. 2024: 71 %), aber auch als komplexer (2025: 18 % vs. 2024: 13 %) und zeitaufwendiger (2025: 74 % vs. 2024: 14 %) empfunden. Vor allem Jüngere (27 %) würden dieses Thema als zu komplex erachten, um mit finanzieller Vorsorge zu beginnen. 31 Prozent der 18- bis 29-Jährigen hätten zudem angegeben, keine Zeit zu haben, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Laut Uniqa erkläre dieses Ergebnis die Tatsache, dass der Anteil der Personen, die bereits konkrete Maßnahmen für ihre finanzielle Vorsorge getroffen hat, im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist (2025: 37 % vs. 2024: 40 %). 

"Wir sehen, dass Orientierung und Wissensvermittlung weiterhin dringend geboten sind, um Handlungsmöglichkeiten gut verstehen und bewusste Entscheidungen treffen zu können", so Bettina Fuhrmann, Leiterin des Kompetenzzentrums für Finanzbildung und des Instituts für Wirtschaftspädagogik an der WU Wien. "Das gefühlte Finanzwissen steigt. 31 Prozent der Befragten schätzen es eher bzw. sehr hoch ein, gegenüber 24 im Vorjahr. Das ist aber immer noch ein geringer Wert. Und nicht jeder, der sein Wissen hoch einschätzt, kennt sich wirklich gut aus. Nicht nur bei finanziellen Entscheidungen, sondern auch beim Finanzwissen selbst gibt es Overconfidence, umso wichtiger ist sachorientierte Information und Aufklärung."

Motivation und Wissen

Danach gefragt, warum man eine (finanzielle) Vorsorge anstrebt, sei vorrangig die finanzielle Unabhängigkeit im Alter und das Bilden von Rücklagen für unvorhersehbare finanzielle Überraschungen genannt worden (71 bzw. 70 %). Aber auch die Gesundheitsvorsorge sei für über die Hälfte ein wichtiger Grund, finanziell für das Alter vorzusorgen und sei zugleich Motivator, das eigene Finanzwissen zu erweitern. "Die Vorsorgethemen Gesundheit und Finanzen sind für die Österreicher:innen demnach nicht nur von zentraler Bedeutung, sie sind auch eng verschränkt", weiß Martina Zöchner, Senior Research Consultant beim Marktforscher Reppublika: "56 Prozent wollen später einmal Rücklagen haben, um sich die bestmögliche Gesundheitsversorgung leisten zu können, 53 Prozent ihr Wissen rund um Finanzvorsorge der Gesundheit wegen erweitern."

www.uniqa.at

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