Wohnstudie 2025
56 Prozent der Österreicher hegen Traum von Eigenheim

| Larissa Bilovits 
| 17.06.2025

Trotz hoher Zufriedenheit mit der aktuellen Wohnsituation plant ein Drittel einen Umzug, vorzugsweise ins Eigentum. Neben einer zur Lebenssituation passenden Wohnfläche spielt primär eine günstige und planbare Finanzierung eine Rolle. 

In den vergangenen Jahren ist der Traum vom Eigenheim für viele Österreicher:innen in weite Ferne gerückt – sei es nun aufgrund der hohen Wohn- und Energiekosten, dem gestiegenen Zinsniveau oder auch der KIM-Verordnung. Doch nun, wo letzte ausläuft und die Zinsen sinken, steigt bei vielen wieder die Zuversicht, sich eigene vier Wände leisten zu können – das zeigt jedenfalls die aktuelle, repräsentative Wohnbaustudie von Integral, für die im Auftrag von Erste Bank und Sparkasse und s Real 1.735 in Österreich lebende Personen befragt wurden. 

Eigentum nach wie vor präferiert

Laut der Studie präferiert nach wie vor mehr als die Hälfte der Österreicher:innen (56 %) das Wohnen im Eigenheim – dem gegenüber bevorzugen 44 Prozent ein Mietverhältnis. Obwohl man hierzulande immer noch mehrheitlich lieber in den eigenen vier Wänden wohnt, hat sich dieses Verhältnis im Vergleich zur letzten Studie 2023 um acht Prozentpunkte in Richtung Miete verschoben. Wenig überraschend, meint Maximilian Clary, Privatkundenvorstand der Erste Bank Oesterreich: "Viele haben aufgrund der Entwicklungen in den letzten Jahren keine Möglichkeit auf Eigentum gesehen. Die aktuell gedämpfte Verbraucherstimmung drückt natürlich nicht nur auf den täglichen Konsum, sondern auch auf die Perspektiven beim Eigentum."

Im Detail betrachtet bleibt das Einfamilienhaus im Eigentum (38 %) nach wie vor auf Platz eins der präferierten Wohnformen. Danach folgten die Eigentumswohnung (18 %), die Mietwohnung (15 %), die Genossenschaftswohnung (10 %) sowie die Gemeindewohnung (6 %) erst mit großem Abstand.

Große Bundesländerunterschiede

Allerdings zeigen sich beim Wunsch nach Eigentum starke Unterschiede je nach Bundesland – während im Burgenland mit 77 Prozent im Bundesländervergleich die meisten Menschen über Wohneigentum verfügen wollen, sind es in Wien gerade einmal 30 Prozent. "Der Immobilienmarkt in Wien unterscheidet sich deutlich vom Rest Österreichs – vor allem durch den hohen Anteil an gefördertem Wohnbau und einer traditionell starken Mietstruktur", weiß Martina Hirsch, Geschäftsführerin von s Real Immobilien. Wenig verwunderlich ist es dementsprechend, dass nur 19 Prozent angeben, in einer großen Stadt wohnen zu wollen. Ebenso viele möchten in einer mittleren bzw. kleinen Stadt wohnen – dagegen ist das Wohnen am Land (28 %) sowie in einem kleinen Ort in Stadtnähe (33 %) durchaus populärer.

Wohneigentum als wertbeständige Anlage

Insgesamt zeigt die Studie, dass der Traum vom Eigenheim bei den Österreicher:innen trotz schwieriger Zeiten wieder näher rückt. So meint jede:r Zweite, dass mit dem Sinken der Zinsen das Streben nach Eigentum wieder realistischer wird. Besonders stark scheint der Wunsch bei der Generation Z (1995–2009) und der Generation Y (1980–1994) zu sein, bei denen 75 Prozent bzw. 61 Prozent angeben, auf eine eigene Wohnimmobilie hinzuarbeiten.   

Grund dafür, warum sich immer mehr Menschen den Traum erfüllen wollen, ist womöglich auch, dass Immobilien als wertbeständige Anlage für die Zukunft gelten, wie neun von zehn Befragten meinen. Zudem glauben acht von zehn, dass sie in der Pension eine Sorge weniger haben, wenn die Immobilie einmal abbezahlt ist. "Immobilien zählen zu den stabilsten Formen der Altersvorsorge – sie bieten langfristige Wertentwicklung, Inflationsschutz und finanzielle Sicherheit. Wer heute in Wohneigentum investiert, legt den Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben im Alter", so Clary.

Nachholbedarf in Sachen Förderungen

Wenn es um Kredite geht, ist den Österreicher:innen der niedrige Zinssatz am Markt am wichtigsten (94 %), dicht gefolgt von der Höhe der monatlichen Rate (93 %) sowie der Planbarkeit der Rate bzw. einem fixen Zinssatz über einen langen Zeitraum (91 %). "Es freut uns, dass Fixzinsvereinbarungen zunehmend als wichtiger Bestandteil einer verantwortungsvollen Wohnraumfinanzierung anerkannt werden. Seit vielen Jahren empfehlen wir diese Form der Absicherung, weil sie Haushalten langfristige Planbarkeit und finanzielle Stabilität ermöglicht", sagt Clary.

Nachholbedarf sieht Clary aber beim Thema Förderungen – nur knapp ein Viertel (23 %) gibt nämlich an, für ihr derzeitiges Zuhause eine Wohnbauförderung in Anspruch genommen zu haben. "Wir merken in Beratungsgesprächen, dass vielen gar nicht bewusst ist, was es alles für Förderungen gibt." Gute Beratung, die immerhin 86 Prozent der Befragten wichtig ist, sei dementsprechend entscheidend für die Leistbarkeit. 

Faktoren für (Un)Zufriedenheit mit der Wohnsituation

Ob man nun einen Wunsch fürs zukünftige Eigenheim hegt oder nicht – mit der aktuellen Wohnsituation zeigt sich die überwiegende Mehrheit der Österreicher:innen (82 %) zufrieden oder gar sehr zufrieden. Im Vergleich zur letzten Studie 2023 (81 %) ist dieser Wert nahezu unverändert. Dabei geben sich Eigentümer:innen mit 92 Prozent aber deutlich zufriedener als Mietende mit 72 Prozent. Besonders glücklich sind die Befragten in den Faktoren Lage (86 %), Größe (81 %) und Wohnkomfort (81 %).

Am unzufriedensten sind die Österreicher:innen hingegen mit Energiekosten (56 %), der Nachhaltigkeit des Gebäudes (53 %) und ihrer aktuellen Heizform (51 %). Allerdings ist die Unzufriedenheit bei den Energiekosten und der Nachhaltigkeit im Vergleich zu 2023 bereits um 15 Prozent gesunken. Hinsichtlich der Heizformen zeigt die Studie, dass in den vergangenen zwei Jahren zunehmend von gasbetriebenen Heizungen auf Wärmepumpen, Fernwärme und Pellets umgesattelt wurde – dadurch ist die Zahl jener, die einen Heizungstausch planen, um die Hälfte auf nur noch zwölf Prozent gesunken. Inzwischen heizt übrigens etwa jede:r Dritte mit Fernwärme. 

Übersiedlungspläne vor allem bedingt durch Wohnfläche

Obwohl die meisten Österreicher:innen mit ihrer aktuellen Wohlsituation zufrieden sind, hat mehr als ein Drittel (36 %) vor, in den nächsten zehn Jahren zu übersiedeln. Allerdings mit starken Generationsunterschieden: Während in der jungen Gen Z sieben von zehn einen Umzug planen, sind es in den älteren Generationen deutlich weniger – 37 Prozent in der Gen Y, 28 Prozent in der Gen X und 16 Prozent bei den Babyboomern. 

Grund für einen Umzug ist laut Studie für viele der Wunsch nach mehr – oder gar weniger – Wohnfläche. So sollte das neue Haus bzw. die neue Wohnung für ein Drittel der Befragten mehr Fläche bieten. Wenig überraschend wünschen sich dies vor allem die Gen Z (43 %) und die Gen Y (45 %), weit vor der Gen X (32 %) oder den Babyboomern (13 %). Weniger Wohnfläche sehnt sich fast jede:r Vierte (23 %) herbei, wobei vor allem die Babyboomer (44 %) diesen Wunsch hegen. "Viele Babyboomer stehen heute an einem Punkt, an dem das große Haus nicht mehr zum Lebensstil passt. Wir beobachten, dass dadurch vermehrt Einfamilienhäuser aus den 1970er- und 1980er-Jahren auf den Markt kommen – eine Chance für jüngere Generationen, ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen", meint Hirsch abschließend.

Mehr Informationen zur Studie finden Sie in unserer Infobox.

www.sparkasse.at

www.sreal.at

Über die Studie

Wohnstudie 2025 im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen sowie s Real: Integral hat 1.735 in Österreich lebende Personen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung zwischen 18 und 75 Jahren) mittels Online-Interviews zu ihrer aktuellen Wohnsituation sowie ihrer zukünftig gewünschten Art zu wohnen gefragt. Die Befragung fand von 10. bis 24. April 2025 statt.

Die Generationen wurden bei der Auswertung wie folgt eingeteilt:

  • Babyboomer: 1950–1964 
  • Generation X: 1965–1979 
  • Generation Y: 1980–1994 
  • Generation Z: 1995–2009 

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Über die Studie

Wohnstudie 2025 im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen sowie s Real: Integral hat 1.735 in Österreich lebende Personen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung zwischen 18 und 75 Jahren) mittels Online-Interviews zu ihrer aktuellen Wohnsituation sowie ihrer zukünftig gewünschten Art zu wohnen gefragt. Die Befragung fand von 10. bis 24. April 2025 statt.

Die Generationen wurden bei der Auswertung wie folgt eingeteilt:

  • Babyboomer: 1950–1964 
  • Generation X: 1965–1979 
  • Generation Y: 1980–1994 
  • Generation Z: 1995–2009 

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