Analyse von CRIF Austria
Unternehmen mit hohem Frauenanteil in Führungspositionen sind finanziell stabiler

CRIF Austria hat Daten zu Betrieben in Österreich analysiert. Das Fazit: Hohe Frauenquoten scheinen einen positiven Effekt auf den wirtschaftlichen Erfolg zu haben. Darüber hinaus fördere Gleichberechtigung nicht nur die interne Unternehmenskultur, sondern auch den Nachhaltigkeitsgrad.

CRIF Austria, Anbieter von datenbasierten Lösungen, präsentiert anlässlich des Internationalen Weltfrauentags am 8. März Daten zum Frauenanteil in österreichischen Unternehmen. Die Untersuchung zeigt: Hohe Frauenquoten scheinen einen positiven Effekt auf den Unternehmenserfolg zu haben. Unternehmen mit einem höheren Frauenanteil in leitenden Positionen sind tendenziell finanziell stabiler und weisen eine bessere Bonität auf. "Wir haben sehr genaue Daten zu den Unternehmen in Österreich. Sie sagen, dass sich die Diversität positiv auf die finanzielle Leistungsfähigkeit von Unternehmen auswirkt, somit auch den langfristigen Erfolg maßgeblich beeinflusst und in Folge auch die Wirtschaft stärkt", sagt Ruth Moss, Strategy Lead für Nachhaltigkeit bei CRIF.

Vorstände sind weiterhin männerdominiert

Einzelunternehmen weisen den höchsten Frauenanteil auf. Von den 465.901 Inhaber:innen von Einzelunternehmen in Österreich sind 204.996 oder 44 Prozent Frauen. Nur die Prokurist:innen von Einzelunternehmen haben mit 54 Prozent einen höheren Frauenanteil. Bei Kapitalgesellschaften wie AGs, GmbHs oder KGs zeigt sich ein anderes Bild. So ist der Anteil von Unternehmen mit Frauen in Führungspositionen bzw. mit einer Frauenquote von über 50 Prozent bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften doppelt so hoch wie bei Kapitalgesellschaften.

Aufholbedarf

Von 254.011 Geschäftsführer:innen-Positionen sind gerade einmal 38.517, das sind 15 Prozent weiblich besetzt. Von den 15.394 Aufsichtsratspositionen in Österreich nehmen Frauen lediglich 23 Prozent ein – gesamt 3.496. Generell liegt die Frauenquote in Aufsichtsräten um die 20-Prozent-Marke, unabhängig von der Größe der Unternehmen. Von 2.097 Vorstandsmitgliedern sind nur 11 Prozent Frauen (225). Hier zeigt sich jedoch: Je größer ein Unternehmen ist, desto höher ist der Frauenanteil in den Vorständen: Kleine Unternehmen weisen eine Frauenquote von 7,6 Prozent auf, mittlere eine Quote von 8,5 Prozent, große Unternehmen eine Frauenquote von 10,6 Prozent. "Von Geschlechtergleichheit sind wir hier noch weit entfernt", so Moss.

Einzelunternehmen sind tendenziell frauengetrieben

Österreichische Einzelunternehmen sind generell sehr frauengetrieben. 44 Prozent der Einzelunternehmen-Inhaber:innen sind Frauen. Die meisten Inhaberinnen sind im Dienstleistungs-Sektor (79 Prozent), Gesundheits- und Sozialwesen (76Prozent) und in der Erziehung und Unterricht (48 Prozent) tätig. 54 Prozent der Prokurist:innen von Einzelunternehmen sind weiblich. Den höchsten Prokuristinnenanteil gibt es im Handel mit 64 Prozent.

Angemessener Frauenteil ist auch für Erfüllung von ESG-Kriterien bedeutend "Die Daten belegen eindrucksvoll, dass die Integration von Frauen in Führungspositionen nicht nur ein Akt der Diversität ist, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zur Stärkung von Unternehmen und der allgemeinen Wirtschaft", so Ruth Moss weiter. Zudem ist die Einhaltung einer angemessenen Frauenquote auch ein wesentlicher Faktor, wenn es um die Erfüllung von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) geht. "Das 'S' in ESG steht für Soziales – dazu gehört die Gleichberichtung von Frauen in der Wirtschaft. Die Daten heben nicht nur die Bedeutung von Diversität für die interne Unternehmenskultur, sondern auch für den Nachhaltigkeitsgrad eines Unternehmens, hervor."

www.crif.at

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