Im Laufe des Berufslebens
So entwickelt sich die Einkommenskurve verschiedener Jobs

Laut einer aktuellen Untersuchung werden in der Industrie von Anfang an höhere Gehälter bezahlt, weshalb Expert:innen für einen höheren Frauenanteil bei solchen Jobs plädieren. Im Laufe des Berufslebens kann der Unterschied gut und gerne 900.000 Euro betragen.

Passend zum Weltfrauentag am 8. März möchte die Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV NÖ) das Thema Chancengleichheit in den Mittelpunkt rücken. Angesichts von Daten, die zeigen, dass in Österreich Frauen in technischen Berufen und MINT-Studienrichtungen immer noch unterrepräsentiert sind, betont die IV NÖ ihr Engagement für die Förderung von Mädchen und Frauen in diesen Bereichen.

Während die drei häufigsten Lehrberufe bei Mädchen im Einzelhandel, in kaufmännischen Tätigkeiten und im Bereich Friseurin/Stylistin liegen, dominieren bei Burschen die technischen Berufe Elektrotechnik, Metalltechnik und Kraftfahrzeugtechnik. Diese Berufe bieten der IV NÖ zufolge auch oft den Einstieg in die Industrie und eröffnen dort gut bezahlte Karrieremöglichkeiten.

Einkommenskurve im Laufe des Berufslebens

"Chancengleichheit ist kein Luxus, sondern eine Grundvoraussetzung für eine florierende und innovative Wirtschaft. Daher müssen wir die Geschlechterkluft bei der Berufswahl überwinden, insbesondere in technischen Berufen und MINT-Studienrichtungen", sagt IV-NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither. "Denn in der Industrie werden von Anfang an höhere Gehälter bezahlt als in anderen Lehrberufen. Eine Top-Ausbildung und eigenes Einkommen sind wesentliche Faktoren für die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen", hebt sie hervor. Im Rahmen einer Studie hat die IV NÖ untersucht, wie sich die Einkommenskurve verschiedener Jobs im Laufe des Berufslebens entwickelt. Das Ergebnis: Beim Gehalt würden Facharbeiter:innen teilweise sogar Uni-Absolvent:innen abhängen. Deutlich werde der Vorsprung auch im Vergleich zwischen Lehrberufen. Zwischen einer Friseurin und einer Mechatronikerin betrage der Unterschied im gesamten Einkommen bis zum 65. Lebensjahr sogar rund 900.000 Euro.

Chancengleichheit auch Schlüssel zur Innovationskraft

Die IV NÖ möchte laut eigenen Angaben nicht nur die soziale Bedeutung von Chancengleichheit betonen, sondern auch deren wirtschaftliche Relevanz. Untersuchungen würden zeigen, dass Unternehmen mit einer vielfältigen Belegschaft und einer inklusiven Unternehmenskultur innovationsfreudiger und wettbewerbsfähiger sind. "Diversität ist kein Nice-to-have, sondern ein Must-have für erfolgreiche Unternehmen. Es ist erwiesen, dass gender- und ethnisch diverse Unternehmen finanziell erfolgreicher sind und eine höhere Attraktivität für Bewerber:innen haben", so Roither.

IV-Initiativen zur Förderung von Frauen in der Industrie

Mit der Unterstützung von diversen Projekten und Initiativen möchte die die IV NÖ faire Bedingungen fördern. Dazu gehören das IV-Sparringprogramm "Netzwerk Aufsichtsrat" oder das "Zukunft Frauen Führungskräfteprogramm". Diese Programme zielen darauf ab, Frauen zu ermutigen, höhere Positionen anzustreben, ihr berufliches Netzwerk zu erweitern und ihre Präsenz in der Öffentlichkeit zu stärken. Zusätzlich engagiert sich die IV NÖ auch für die MINT-Girls Challenge, die Mädchen spielerisch für technische Berufe begeistern soll, sowie für die MINTality Stiftung. Ein wesentlicher Schritt zur Gewährleistung von Gleichberechtigung am Arbeitsplatz sei auch die Bereitstellung ausreichender Kinderbetreuungsplätze. Ein weiterer Schlüsselbereich, der Aufmerksamkeit verdiene, sei die frühkindliche Bildung und Förderung, insbesondere im Hinblick auf die natürliche Neugier und Lernbereitschaft von Kindern.

"Es ist erwiesen, dass Kinder, die häufig mit Bausteinen und Baukästen spielen, später eher zu einer Karriere in technischen Berufen neigen. Eltern können daher viel dazu beitragen, das Interesse ihrer Töchter an technischen Themen zu wecken!", appelliert die IV-NÖ-Geschäftsführerin abschließend.

www.niederoesterreich.iv.at

www.mintality.at

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