Heimische Studierende deckten Sicherheitslücken in Industrie-IT auf

| Tobias Seifried 
| 10.08.2023

Forscher:innen der FH St. Pölten fanden die Schwachstellen in industriellen IoT-Geräten und informierten die namhaften Hersteller.

Um die Lehre praxisnah zu gestalten, suchen Studierende der Studiengänge für IT-Sicherheit an der Fachhochschule St. Pölten regelmäßig nach Schwachstellen in IT-Komponenten. Im vergangenen Sommersemester war Firmware von vernetzten Industrie-Geräten im Industrial Internet of Things (IIoT) an der Reihe.

"Ziel der Übung war es, bereits bekannte Schwachstellen, selbst aufzufinden und entsprechend zu dokumentieren. Neben den bereits bekannten Schwachstellen haben die Studierenden aber auch neue, noch nicht bekannte, sogenannte Zero-Day-Schwachstellen in den Geräten gefunden. Das ist für Studierende eine tolle Erfahrung und ein beachtlicher Erfolg", sagte Studiengangsleiter Christoph Lang-Muhr am Donnerstag via Aussendung.

Echte Geräte und digitale Zwillinge

Die analysierten Geräte gehören zur Kategorie der industriellen Kommunikationslösungen und dienen dazu, eine zuverlässige und sichere Datenübertragung in industriellen Umgebungen zu ermöglichen. Da die Studierenden keine physischen Geräte zur Verfügung hatten, arbeiteten sie auf sogenannten "digital twins", d.h. virtuelle Replikationen von den vernetzten Geräten. Die Geräte sind von branchebekannten Anbietern. "Phoenix Contact" und "Advantech" sind beide führende Unternehmen im Bereich Industrial Internet of Things (IIoT).

Vorgetragen und koordiniert hat die Lehrveranstaltung das IT-Sicherheitsunternehmen CyberDanube, das auch die Lösung "Medusa", d.h. die Technik & Infrastruktur für die digitalen Zwillinge bereitstellte. CyberDanube ist eine von zwei CNAs (CVE Numbering Authority) in Österreich und damit autorisiert, weltweit anerkannte Schwachstellennummern, sogenannte CVEs, zu vergeben.

Beweis für Relevanz der Forschung

"Es war für uns eine sehr spannende Erfahrung, mit besonders motivierten Studierenden in diesem Bereich der Cyber Security zusammen zu arbeiten. Auch wir können relevante Erkenntnisse und dadurch gewonnene Erfahrungswerte weiter in unsere Plattform einarbeiten", sagt einer der Gründer von CyberDanube, Mario-Valentin Trompeter.

Diese erfolgreich gefundenen Schwachstellen würden die Relevanz der Forschung in diesem Bereich und die praxisnahe Arbeit und Ausbildung der Studierenden an der FH St. Pölten zeigen, so Lang-Muhr abschließend.

www.fhstp.ac.at

www.cyberdanube.com

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