APA avanciert zur größten nationalen Nachrichtenagentur-Gruppe Europas

| Tobias Seifried 
| 04.07.2023

Die Austria Presse Agentur will sich vom nationalen Nachrichten-Lieferanten zur internationalen NewsTech-Plattform weiterentwickeln.

Die APA-Gruppe hat die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vorgelegt. Dabei zeigt sich, dass es dem Unternehmen trotz schwieriger Markt- und Rahmenbedingungen (Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine, Energiekrise) gelungen ist, ein Umsatzwachstum zu erzielen.

Clemens Pig, geschäftsführender Vorstand der APA – Austria Presse Agentur und Präsident der EANA – European Alliance of News Agencies, gab im Zuge der Gremiensitzungen neben der Präsentation des wirtschaftlichen Jahresberichts in seiner Keynote "The State of Play" einen Strategieausblick der APA-Gruppe im europäischen Umfeld der digitalen Transformation und skizzierte "die Weiterentwicklung der APA vom nationalen Nachrichten-Lieferanten zur internationalen NewsTech-Plattform".

Größte nationale Nachrichtenagentur-Gruppe Europas

Der Konzernumsatz 2022 betrug 74,35 Millionen Euro und konnte gegenüber 2021 (70,86 Millionen Euro) um 3,49 Millionen Euro oder 4,9 Prozent gesteigert werden. Die APA avancierte damit laut eigenen Angaben zur größten nationalen Nachrichtenagentur-Gruppe Europas. Maßgeblich zum Wachstum beigetragen hätten alle Bereiche des Unternehmens (Redaktion, OTS, DeFacto, PictureDesk, IT und Gentics).

Das operative Ergebnis (EBIT) der APA-Gruppe lag 2022 bei 4,5 Millionen Euro nach 3,82 Millionen Euro 2021, das Jahresergebnis (EGT) betrug mit 2,97 Millionen Euro jedoch weniger als 2021 (3,43 Millionen Euro).

APA-Vorstandsvorsitzender Hermann Petz (Tiroler Tageszeitung) und Aufsichtsratsvorsitzender Roland Weißmann (ORF) dankten allen Mitarbeiter:innen der Gruppe für ihren Einsatz für den Unternehmenserfolg. Laut ihnen gelte die APA als zukunftsweisende und zuverlässige Content- und Technologieplattform für die Medien- und Kommunikationsbranche – "mit einem außergewöhnlich hohen Maß an Innovationskraft." 

Fokus auf Plattform-Strategie

Im Geschäftsjahr 2022 wurde neben den Strategiefeldern Digital Workplace und Digital Business auch die digitale Plattform-Strategie der APA vorangetrieben. Der zentrale News- und Daten-Hub APA-NewsDesk wurde 2022 um die Module News, Daten und Agenda erweitert und soll 2024 den APA-OnlineManager (AOM) ablösen. In Entwicklung befand sich zudem das Bildredaktionssystem PIX, das auf APA-eigene KI-Services im Bereich Gesichtserkennung setzt. Der für den Kommunikationsmarkt entwickelte PR-Desk erhielt neue Features wie etwa eine KI-gestützte Schreibassistenz für einfache Sprache. 

Die Internationalisierung von Technologielösungen im D-A-CH-Raum konnte zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 mit der Gründung zweier IT-Gesellschaften in der Schweiz vorangetrieben werden.

"Trusted AI"

Der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Unternehmens lag im Jahr 2022 laut den Verantwortlichen – wie auch in den Jahren zuvor – im Bereich der Daten- und KI-Technologien. Der Release von ChatGPT Ende des vergangenen Jahres habe dem Thema erneute Schubkraft verliehen und Nachrichtenagenturen und Medien insgesamt vor neue Herausforderungen gestellt. Basierend auf der APA-Wertebasis im Bereich "Trusted Content" führte Clemens Pig "Trusted AI" als logische Folge an (LEADERSNET berichtete). Zentral in diesem Kontext sei die Erstellung einer AI-Governance-Richtlinie im April 2022 gewesen, die den verantwortungsvollen Einsatz von AI-Technologien APA-weit sicherstellen soll. Um zu verhindern, dass "generative Künstliche Intelligenz zum Superspreader von Fake News" werde, sei das "Bekenntnis zu Transparenz und faktenbasierter Information unausweichlich".

www.apa.at

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