Österreicher:innen befürchten längerfristig hohe Inflation

| Redaktion 
| 15.02.2023

Zudem setzt das Sparbuch laut der Umfrage seinen Abwärtstrend fort; die durchschnittliche Kredithöhe ist um zehn Prozent gestiegen.

Die Erste Bank hat mit Hilfe des Marktforschungsinstituts Integral eine Umfrage durchgeführt und die Österreicher:innen nach ihren geplanten Spar- und Anlageformen sowie ihrem Finanzierungsbedarf gefragt. Das sind die am Mittwoch präsentierten Ergebnisse:

Sorge vor hoher Inflation

Im Dezember 2022 ist die Inflationsrate in Österreich laut Statistik Austria u.a. dank der Strompreisbremse zwar auf 10,2 Prozent gesunken (LEADERSNET berichtete), stieg aber im Jänner 2023 auf 11,1 Prozent (LEADERSNET berichtete) an und kletterte damit auf den höchsten Stand seit Juli 1952.

Hauptgrund dafür waren vor allem die starken Preissteigerungen für Haushaltsenergie, da die Auswirkungen der Strompreise, die dämpfend auf die stark gestiegenen Netzkosten wirken sollen, mutmaßlich erst im März spürbar sein werden. Unabhängig davon sei ein rasches Ende der hohen Inflationsrate nicht in Sicht. Das sehen auch 85 Prozent der Österreicher:innen so, die noch länger hohe Teuerungsraten in Österreich erwarten.

"Der starke Anstieg der Preise führt dazu, dass Menschen oft weniger am Konto haben. Gerade jetzt rate ich seine Finanzen gut zu ordnen und immer einen Überblick über Fixkosten, Einnahmen und Ausgaben zu haben. Nur so kann die finanzielle Planung in Angriff genommen werden und ein Puffer für unvorhersehbare Ereignisse bzw. seine finanzielle Vorsorge aufgebaut werden. Es ist oft hilfreich, seine Ausgaben zu kategorisieren. So sehe ich auf einen Blick, was ich fürs Wohnen, Essen, Freizeit und Hobby, Versicherungen, Auto, etc. ausgebe. Auch die Sparziele sollten kategorisiert und mit Namen, wie Pensionsvorsorge, Urlaub oder Renovierung versehen werden. So habe ich einen guten Überblick und kann besser an der einen oder anderen Schraube drehen", rät Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank Österreich.

Erste Bank Spar- und Kreditprognose © Integral/Erste Bank

Angestrebte Kreditsumme steigt

Laut der Umfrage planen 30 Prozent der Befragten in den nächsten zwölf Monaten eine größere Anschaffung wie zum Beispiel einen Auto- oder Wohnungs-/Hauskauf. Das sind vier Prozent weniger als noch 2021. Dabei möchten 88 Prozent (+1 Prozentpunkte) diese Käufe mittels eigener Ersparnisse finanzieren. Nur 14 Prozent (-2 Prozentpunkte) wollen durch einen Bankkredit oder über ein Bauspardarlehen diese Anschaffungen finanzieren.

Nichtsdestotrotz stieg jedoch die angestrebte Kredithöhe deutlich von rund 99.300 Euro auf 109.300 Euro (+10 Prozent).

Klassische Anlageformen im Abwärtstrend

Auch wenn die Inflation den Menschen Sorge bereitet und sich immer mehr im Haushalsbudget bemerkbar macht, planen vier von fünf Österreicher:innen in Zukunft Geld zu veranlagen. Trotz steigender Zinsen macht sich der Abwärtstrend der vergangenen Jahre beim Sparbuch (54 Prozent, -3 Prozentpunkte) und dem Bausparvertrag (36 Prozent, -2 Prozentpunkte) bemerkbar und verliert kontinuierlich an Beliebtheit.

Allerdings büßten auch Wertpapiere, wie Fonds, Aktien und Anleihen bei den heimischen Anleger:innen im vergangenen sehr turbulenten Börsenjahr leicht an Beliebtheit (32 Porzent, -2 Prozentpunkte) ein.

Was sich wachsender Beliebtheit erfreut, sei das Ansparen in Gold (23 Prozent, +3 Prozentpunkte). Ein deutliches Plus verzeichnet die geplante Veranlagungssumme – sie steigt um 22 Prozent von 5.900 Euro auf 7.200 Euro.

www.sparkasse.at

www.integral.co.at

Erste Bank Spar- und Kreditprognose Q4 2022

Integral hat 1.000 Österreicher:innen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren) mittels telefonischen und Online-Interviews nach ihren geplanten Spar- und Anlageformen sowie ihrem Finanzierungsbedarf gefragt.

Die Befragung fand im vierten Quartal 2022 im Zeitraum von 30. November bis 16. Dezember 2022 statt. Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich bei den Vergleichswerten um Zahlen aus dem gleichen Quartal des Vorjahres.

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Erste Bank Spar- und Kreditprognose Q4 2022

Integral hat 1.000 Österreicher:innen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren) mittels telefonischen und Online-Interviews nach ihren geplanten Spar- und Anlageformen sowie ihrem Finanzierungsbedarf gefragt.

Die Befragung fand im vierten Quartal 2022 im Zeitraum von 30. November bis 16. Dezember 2022 statt. Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich bei den Vergleichswerten um Zahlen aus dem gleichen Quartal des Vorjahres.

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