Herba-Chemosan-Gruppe jetzt in österreichischer Hand

Die Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich und das Herba-Chemosan-Managament übernehmen den österreichischen Marktführer in Pharmalogistik vom US-amerikanischen Konzern McKesson.

Wie wichtig eine gut funktionierende Gesundheitsinfrastruktur ist, zeigt sich vor allem in Krisenzeiten – wie jetzt aktuell in der Corona-Pandemie. Einen wesentlicher Teil einer dieser Gesundheitsinfrastruktur ist die reibungslose Versorgung mit Medizinprodukten. Am österreichischen Markt ist die Herba-Chemosan-Unternehmensgruppe Marktführer in diesem Segment.

Alleiniger Eigentümer des Pharmalogistik-Unternehmens war bisher der US-amerikanische Konzern McKesson, der seine Anteile jetzt an die Invest AG, die Private-Equity-Gesellschaft der Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich, sowie den Vorstand der Herba-Chemosan-Gruppe abgibt. Hintergrund des Verkaufs: McKesson möchte seine Aktivitäten künftig in Nordamerika bündeln und sich auf spezielle Gebiete wie Onkologie und Biopharma konzentrieren und zieht sich daher aus ganz Europa zurück.

Stillschweigen über Kaufpreis

Der Vorstand der Herba-Chemosan-Gruppe mit Andreas Windischbauer, Andreas Janka und Maximilian von Künsberg Sarre übernimmt im Rahmen eines Management-Buy-Outs 51 Prozent der Unternehmensanteile, die Invest AG 49 Prozent – vorbehaltlich der Zustimmung der Bundeswettbewerbsbehörde. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

"Die Herba-Chemosan-Unternehmensgruppe spielt in Österreich eine sehr wichtige Rolle bei der Versorgung mit Medikamenten, medizinischen Produkten und jetzt in der Pandemie auch bei der Verteilung von Covid-Impfstoffen. In einem derart sensiblen Bereich, wo es um die medizinische Versorgungssicherheit in Österreich geht, sind natürlich auch die Eigentümerverhältnisse ein wichtiger Punkt. Daher freut es uns ganz besonders, dass wir dazu beitragen können, dass sich dieses Unternehmen künftig in heimischer Hand befindet", sagt Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich.

"Wir freuen uns, gemeinsam mit der Invest AG durch die Rückholung kritischer Infrastruktur im Bereich der Medikamentenversorgung Geschichte zu schreiben", so Andreas Windischbauer, Vorstandsvorsitzender der Herba Chemosan Gruppe. Mit der Invest AG der Raiffeisen Invest Private Equity Gruppe sei ein vertrauenswürdiger Partner gefunden worden, der sowohl eine intelligente Gesamtlösung zur Finanzierung, aber auch ein breites Netzwerkt und umfassendes Know-how mitbringt.

Kritische Infrastruktur

Die Herba Chemosan Unternehmensgruppe versorgt die österreichische Bevölkerung mit Medikamenten sowie Medizinprodukten und wird daher zur kritischen Infrastruktur in Österreich gezählt. An acht Standorten in Österreich (Wien, Linz, Salzburg, Rum bei Innsbruck, Dornbirn, Graz, Klagenfurt, Gallspach in Oberösterreich) sowie je einem in Tschechien und der Schweiz sind rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz beträgt rund 1,5 Milliarden Euro und teilt sich operativ auf die beiden Unternehmenszweige Herba Chemosan Apotheker-AG (1,2 Milliarden Euro) und Sanova Pharma (290 Millionen Euro) auf. (as)

www.herba-chemosan.at

www.raiffeisen.at

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