Werberat: Zunehmende Bereitschaft zur Kooperation der werbetreibenden Wirtschaft

Zwischenbilanz mit weniger Beschwerden, aber deutlich höherer Anzahl an Stopp-Entscheidungen.

Im Rahmen der 12. Mitgliederversammlung des Österreichischen Werberates (ÖWR) wurde ein Überblick der Beschwerden des vergangenen Werberat-Jahres geboten. So verzeichnete der ÖWR im Beobachtungs-Zeitraum Oktober 2018 bis September 2019 insgesamt 304 Beschwerden (Vorjahr: 388 Beschwerden).

Stopp-Entscheidungen vorwiegend bei Kleinunternehmen

Diese führten zu 177 Entscheidungen (Vorjahr: 212 Entscheidungen). Dabei stehen 25 Stopp-Entscheidungen (11 im Vorjahr) und sieben Sensibilisierungssprüche (23 im Vorjahr), 42 Entscheidungen (58) gegenüber, die mit "kein Grund zum Einschreiten" belegt wurden.

"Die große Anzahl an Stopp-Entscheidungen bezieht sich vorwiegend auf Entscheidungen zu Werbemaßnamen von Kleinunternehmen", erklärt ÖWR-Präsident Michael Straberger. "Als Konsequenz daraus haben wir die Zusammenarbeit mit den Bundesländervertretungen der Fachgruppen Werbung und speziell mit Günther Hofer, Sprecher des zuständigen Expertengremiums im Werberat, unsere langjährige Zusammenarbeit intensiviert."

Erhöhte Anzahl an sofortigen Sujet-Rücknahmen

Mit der neuerlichen Aktivierung des Anti-Sexismus-Beirats habe man gerade im Bereich Geschlechterdiskriminierung ein wichtiges Zeichen für die Bedeutung des Themas innerhalb des Werberats setzen können, freut sich Straberger.

© ÖWR
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"Besonders erfreulich ist, die im Vergleich zu den Vorjahren erhöhte Anzahl an sofortigen Sujet-Rücknahmen", erklärt ÖWR-Geschäftsführerin Andrea Stoidl. "Repräsentiert es doch die zunehmende Bereitschaft zur Kooperation mit dem Österreichischen Werberat. Bereits 21 Unternehmen (im Vergleich zum Vorjahr: 13) haben in diesem Zeitraum die beanstandete Werbemaßnahme, noch vor Einleitung des Beschwerdeverfahrens, zurückgenommen."

"Geschlechterdiskriminierende Werbung" auf dem ersten Platz

Wie auch in vorherigen Perioden liegt der Beschwerdegrund "Geschlechterdiskriminierende Werbung" mit 66 (im Vorjahr: 82) Entscheidungenauf Platz eins. "Auf Platz zwei rangiert der Beschwerdegrund 'Ethik und Moral' mit 39 (im Vorjahr: 33) Entscheidungen und der Beschwerdegrund 'Irreführung und Täuschung' belegt mit 23 (im Vorjahr: 37) Entscheidungenden dritten Platz", erläutert ÖWR-Vize-Präsidentin Roswitha Hasslinger.

10 Entscheidungen (im Vorjahr: 16) verzeichnet der Grund "Gefährdung v. Kindern und Jugendlichen". In der Kategorie "Rassismus" wurden 9 Entscheidungen (im Vorjahr: 7), in der Kategorie "unlauterer Wettbewerb" 7 Entscheidungen (im Vorjahr: 2) und in der Kategorie "rechtswidriges Werbeumfeld" 6 Entscheidungen (im Vorjahr: 7) getroffen.

Plakat im Medienranking vorne

Im Medienranking hat das "Plakat"mit 43 (im Vorjahr: 32) TV-Spots mit 42 (im Vorjahr: 47) getroffenen Entscheidungen wieder von Platz 1 abgelöst. "Internet" mit 36 getroffenen Entscheidungenbelegt mit gleicher Anzahl auch dieses Jahr Platz 3. Mit elf (im Vorjahr: 17) wurden im Bereich "Printanzeigen" deutlich weniger Entscheidungen getroffen als im Vorjahr, während acht (im Vorjahr: 11) Entscheidungen für "Radio Spots" und 7 Entscheidungen (im Vorjahr: 3) für "Banner" getroffen wurden. (red)

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