Duale Akademie: Praxisorientierte Ausbildungsmöglichkeit für Maturanten

Wirtschaftskammer Wien und Bildungsdirektion Wien präsentierten neue Ausbildung, die auch Studienabbrecher und Umsteiger ansprechen soll.

In diesen Tagen geht an Wiens Höheren Schulen die Matura zu Ende. Die frischgebackenen Absolventen, die jetzt entscheiden müssen, welchen weiteren Weg sie wählen, haben dafür ab sofort eine neue Alternative: Die Duale Akademie. Die neue Möglichkeit der Berufsausbildung – die am Mittwoch von der Wirtschaftskammer Wien (WKW) und der Bildungsdirektion Wien präsentiert wurde – vereint eine Berufsausbildung in Theorie und Praxis mit gefragten Zukunftskompetenzen. Konzipiert ist sie vor allem für AHS-Maturanten, soll aber auch Studienabbrecher und Umsteiger ansprechen.

"Wir sehen die Duale Akademie als attraktive Alternative zu Universität und Fachhochschule. Die schulische Ausbildung, die ein Maturant mitbringt, kombiniert mit einer fundierten Berufsausbildung inklusive Zukunftskompetenzen – das entspricht genau dem Bedarf der Wirtschaft und bietet den Absolventen beste Karrierechancen", erklärt WKW-Präsident Walter Ruck.

Abschluss mit Diplom "Professional Duale Akademie"

Das Konzept der Dualen Akademie setzt sich aus drei Bereichen zusammen. Es umfasst ein praktisches Trainee-Programm in einem Betrieb (70 Prozent), theoretische Fachkompetenz (20 Prozent) und die Vermittlung von Zukunftskompetenzen (zehn Prozent) in den drei Feldern Innovation/Digitalisierung, Sozial- und Selbstkompetenz sowie internationale Kompetenz.

Die Vermittlung der Fachtheorie erfolgt in Kompetenzzentren in den Berufsschulen, die Zukunftskompetenzen werden sowohl im Betrieb als auch extern durch Bildungspartner vermittelt. Teil des Konzepts sind weiters ein verpflichtender Auslandsaufenthalt und ein praxisorientiertes Zukunftsprojekt, bei dem die Teilnehmer von Fachmentoren begleitet werden.

Zukunftsperspektiven in der grünen Branche

"Aus Sicht der Bildungsdirektion für Wien bedeutet die Duale Akademie eine gute Ergänzung bestehender Angebote – mit dem besonderen Fokus auf die klar definierte Zielgruppe der MaturantInnen", begrüßt Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer diese neu geschaffene Ausbildungsmöglichkeit. Die Maturanten erhalten von Beginn an ein Gehalt nach Kollektivvertrag. Für die Betriebe gibt es Förderungen des AMS von bis zu 900 Euro monatlich. Die Absolventen schließen mit dem Diplom "Professional Duale Akademie" (DA Professional) ab. Es beinhaltet auch die Lehrabschlussprüfung im jeweiligen Beruf.

Angeboten wird die Duale Akademie ab Herbst – vorerst in den Berufen Garten- und Grünflächengestaltung (Gardening) und Floristik (Floristry). Herbert Eipeldauer, Innungsmeister der Wiener Gärtner und Floristen, setzt große Erwartungen in die neue Qualifizierungsschiene: "Wir erwarten uns dadurch jene Mitarbeiter, die wir brauchen und die uns derzeit oft fehlen: Die rechte Hand des Chefs - fachlich kompetent, lösungsorientiert, mit Führungs- und Organisationstalent und zusätzlich kompetent im Umgang mit Kunden."

Bewerber und weitere Unternehmen werden gesucht

Schon jetzt ist in allen 200 Lehrberufen eine Lehre nach der Matura möglich. Dennoch entscheiden sich in Wien aktuell weniger als fünf Prozent aller Maturanten nach der Reifeprüfung für diesen Berufsweg. Mit der Dualen Akademie soll dieser Prozentsatz steigen.

Maturanten können sich online über die Homepage duak.at für die Duale Akademie bewerben. Dort sind – neben grundsätzlichen Informationen zur neuen Ausbildungsform – alle Betriebe aufgelistet, die derzeit Ausbildungsplätze für die Duale Akademie anbieten. Derzeit sind das rund 20 Unternehmen aus beiden Branchen. Ausbildungsstart ist mit dem Start des neuen Berufsschuljahres im September, der Einstieg ist bis Ende des Jahres möglich. Betriebe, die weitere Ausbildungsplätze für Garten- und Grünflächengestalter und/oder Floristen anbieten möchten, können sich über die Homepage oder direkt bei der Wirtschaftskammer Wien melden. (red/ots)

Bilder von der Pressekonferenz finden Sie hier.

www.duak.at

www.wkw.at

www.bildung-wien.gv.at

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