Porsche 959 – der Superstar der 80er-Jahre als hypes Supercar

| 25.11.2018

Der Ex-Rennfahrer Bruce Canepa verwandelt den Klassiker um viel Geld in eine Maschine, die ihrer Zeit noch immer voraus fährt.

Wie viele Exemplare Porsche vom 959 tatsächlich gebaut hat, weiß vermutlich nur der Hersteller selbst. Die Schätzungen gehen weit auseinander. 292 Stück sind es sicher, vielleicht aber auch 337. Die Unsicherheit liegt darin, dass der 1987/1988 gebaute 959 im Jahr 1992 noch einmal aufgelegt wurde. Die erste Serie kostete schon 420.000 Deutsche Mark (214.742 Euro), die zweite dann mit 747.500 DM (382.190 Euro) noch deutlich mehr, schreibt  PS Welt.

Anfang dieses Jahrtausends sanken die Preise für den 959 auf teilweise deutlich unter 100.000 Euro, erst vor vier, fünf Jahren zog der Wert wieder an. Inzwischen kommt kaum noch ein 959 unter einer Million Euro auf den Markt, für schöne Exemplare mit prominenten Vorbesitzern wurden auch schon an die zwei Millionen bezahlt. Nun hat der kalifornische Unternehmer und ehemalige Rennfahrer der späten 70er- und 80er-Jahre, Bruce Canepa, die Idee, seltene Porsche  noch teurer machen, indem er sie zu modernen Hypercars umbaut.

Kostenpunkt: mindestens 750.000 Dollar

Da es bis 1999 gar nicht erlaubt war, dieses Fahrzeug in den USA in den Verkehr zu bringen, baute Canepa es damals den gesetzlichen Vorgaben entsprechend um und sicherte sich so eine prominente Kundschaft, unter anderem Bill Gates, Paul Allen und Jerry Seinfeld. Seine Garage im kalifornischen Santa Cruz gilt als schönster „Toy Store“ für Porsche-Besitzer.


© Zach Todd/Canepa

Canepa motzt seinen 959, der schon 1987 das schnellste Serienfahrzeug seiner Zeit war und den er nun als 959SC bezeichnet, auf 763 PS auf. Das ist für den Motor kein Problem, das Getriebe und die Kupplung hingegen müssen angepasst werden. Auch die Bremsen werden deutlich verstärkt, am Fahrwerk müsse man dagegen nicht viel machen, betont Canepa.

An die 4000 Arbeitsstunden werden in so einen 959SC investiert, jedes Teil wird kontrolliert, verbessert, gegebenenfalls ersetzt. Darin inbegriffen sind ein komplett neues Interieur und eine Lackierung nach Wunsch. Mindestens 750.000 Dollar (661.230 Euro) kostet der Umbau, je nach Sonderwünschen der Kundschaft können es durchaus aber auch zwei Millionen werden. Das Basismaterial ist allerdings noch nicht inbegriffen, der Kunde muss auch noch einen originalen 959 mitbringen, damit Canepa überhaupt mit der Arbeit beginnen kann. Zur Sicherheit hat er aber für seine Klientel in den letzten Monaten alle Exemplare aufgekauft, die zu bekommen waren.


© Hoch Zwei/Juergen Top

Der 68-jährige Bruce Canepa will mit seinem 959SC übrigens schon 223 mph (370 km/h) gefahren sein, und in 2,3 Sekunden will er es von null auf sechzig Meilen (knapp 100 km/h) geschafft haben. „Wir lassen das jetzt von einem Profi bestätigen,“ sagt Canepa. „Ich denke, das geht auch noch ein bisschen schneller.“ (red)