Der Porsche Cayenne e-Hybrid im Langstrecken-Test

| Tobias Seifried 
| 19.02.2023

LEADERSNET wollte es wissen und fuhr mit dem großen Plug-in-Hybrid-SUV durch ganz Österreich.

Wir starten unsere Tour in Wien. Weit im Osten Österreichs bleiben wir noch an einer Raststation stehen, um den Benzintank vollzutanken. Den Akku des Plug-in-Hybrid-Porsches haben wir bereits über Nacht geladen. Durch die Kraft der zwei Herzen, die bei Porsche auf den Namen e-Hybrid hört, versprechen wir uns viel beim Start. Doch bis ins Ziel, dem Montafon, ist es noch weit.

Alle möglichen Straßengegebenheiten abgefahren

Wenn man ein Auto in Österreich testet und dabei alle (öffentlichen) Straßengegebenheiten abdecken will, dann heißt das: Das Fahrzeug muss sich in der Stadt, Überland, auf der Autobahn und auf dem "befahrbaren" Teil eines Berges beweisen. Wir haben dies für Sie getan. Bei unserer Abfahrt in der Bundeshauptstadt hatten wir exakt minus ein Grad Celsius – klassische Wiener Temperaturen im Winter.

Nach einer über fünf stündigen Autobahnfahrt erreichten wir den Arlberg. Der Arlbergtunnel war natürlich – wie kann es anders sein – gesperrt. Schneetreiben, minus 14,5 Grad und ab über den Arlberg-Pass. Unser Ziel, das Montafon, liegt vor Augen. Dank Allradantrieb und hervorragenden Sitzen waren nach den sechs Stunden Fahrtzeit selbst die am Schluss teils steilen und verschneiten Straßen kein Problem für Mensch und Maschine.

Weiß auf schwarz: 9,9l/100km Durchschnittsverbrauch auf der Strecke Wien - Montafon © LEADERSNET

Kein Säufer

Fazit zur Langstreckentauglichkeit nach der Ankunft: Ein 4,92 Meter langes und 2.360 kg schweres Porsche SUV mit drei Insassen, Kameraausrüstung im Kofferraum, 462 PS (Systemleistung; V6: 340 PS; E-Motor: 136 PS) und Allradantrieb mit 9,9 Liter auf 100 km zu fahren, ist grandios. Hier zeigt sich, dass der Plug-in-Hybridantrieb auch auf der Langstrecke genügsam zu Werke gehen kann. Da haben die Porsche-Ingeneur:innen wirklich gute Arbeit geleistet. Das macht sich vor allem bei der sehr gut funktionierenden Rekuperationsfunktion bemerkbar, bei der die Batterie während dem Bremsen, beim Ausrollen oder bei Bergabfahrten immer wieder nachgeladen wird. Bei kühlen Temperaturen kamen wir auf eine rein elektrische Reichweite von rund 30 Kilometern. 

Allrounder

Abschließend noch kurz ein paar Eindrücke abseits des Langstreckentests: Die Material- und Verarbeitungsqualität entspricht dem Premiumanspruch, die Platzverhältnisse sind selbst für vier Großgewachsene mehr als ausreichend, der Antritt ist zwar nicht explosiv, dennoch ist genügend Kraft in allen Lebenslagen vorhanden (0 bis 100 km/h in 5,0 Sek., Spitze: 253 km/h), das rein elektrische Fahren macht vor allem in der Stadt Spaß (und Sinn), Komfort ist dank Luftfederung trotz straffer Grundabstimmung gegeben, die Connectivity ist am aktuellen Stand, das Navi mit intelligenter Routenführung rechnet flott und bei der Bedienung setzt Porsche auf einen guten Mix aus analog und digital. Die Preisliste des Cayenne E-Hybrid startet bei rund 100.700 Euro.

www.porsche.at