ImmoScout24-Datenanalyse
In elf Wiener Bezirken kosten 70 Quadratmeter über 500.000 Euro

| Redaktion 
| 17.08.2025

Im ersten Halbjahr 2025 legte die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in der Bundeshauptstadt um 23 Prozent zu, während die Preise im Schnitt nur leicht um ein Prozent stiegen. Besonders gefragt sind Mariahilf, Brigittenau und Landstraße.

ImmoScout24 hat sich den Wiener Markt für Eigentumswohnungen genau angeschaut, für die Analyse knapp 59.000 Immobilienangebote aus den ersten sechs Monaten 2024 und 2025 ausgewertet und kommt zum Ergebnis, dass im ersten Halbjahr 2025 die Wohnungen preislich stabil blieben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnete er einen moderaten Anstieg von durchschnittlich einem Prozent. Der Medianpreis pro Quadratmeter erhöhte sich von 6.541 Euro auf 6.615 Euro. Der Durchschnittspreis für eine 70 Quadratmeter große Wohnung liegt aktuell bei rund 463.000 Euro. Laut ImmoScout24 unterscheidet sich die Preisentwicklung zwischen den Bezirken deutlich. Während in mittleren Lagen leichte Zuwächse zu beobachten sind, kam es in Toplagen und besonders gefragten Bezirken wie dem 1., 7. oder 8. Bezirk zu leichten Rückgängen. Im gleichen Atemzug gewinnt der Markt an Dynamik. Im Jahresvergleich stieg die Nachfrage deutlich um 23 Prozent.

"Der Wiener Wohnungsmarkt kommt langsam in Bewegung. Bei stabilen Preisen ist das Interesse am Eigentum nun bereits das zweite Jahr in Folge klar gestiegen. Verkäufer:innen und die Immobranche dürfen also auf einen Aufschwung hoffen", sagt Markus Dejmek, Österreich-Geschäftsführer von ImmoScout24.

Das Preisranking

Die Innere Stadt (1. Bezirk) führt das Preisranking an, wo aktuell 16.381 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden müssen. Trotz eines Rückgangs um -7 Prozent bleibt der Bezirk damit unangefochten an der Spitze, bei gleichzeitig +38 Prozent mehr Suchanfragen. Wieden (4. Bezirk) belegt den zweiten Platz mit einem Medianpreis von 9.745 Euro. Der Bezirk verzeichnete einen Preisanstieg von +2 Prozent sowie eine um +31 Prozent gestiegene Nachfrage. Hier müssen für 70-Quadratmeter im Schnitt 682.200 Euro bezahlt werden. Auf Platz drei folgt der 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund mit 8.687 Euro und einem deutlichen Preisplus von +15 Prozent. Das entspricht einem Wohnungspreis von 608.100 Euro.

Danach folgen Döbling (19. Bezirk) mit 8.623 Euro (–2 Prozent, circa 603.600 Euro) sowie Neubau (7. Bezirk) mit 8.187 Euro (–3 Prozent, Nachfrage +31 Prozent), wo eine 70-Quadratmeter-Wohnung im Schnitt 573.100 Euro kostet. Auch Mariahilf (6. Bezirk) zeigt mit 8.213 Euro einen Preiszuwachs von +6 Prozent. Speziell ist hier das Nachfrageplus von +57 Prozent. Das ist der höchste Wert aller Bezirke. Im sechsten Bezirk liegt der Preis für 70 Quadratmeter bei rund 574.900 Euro. Hietzing (13. Bezirk, 8.143 Euro, +5 Prozent) befindet sich ebenfalls unter den Toplagen. Hier kostet eine Wohnung 570.000 Euro. Danach folgen Landstraße (3. Bezirk, 7.500 Euro, –4 Prozent, Nachfrage +44 Prozent) mit 525.000 Euro, und Leopoldstadt (2. Bezirk, 7.857 Euro, –5 Prozent, Nachfrage +31 Prozent), wo der Durchschnittspreis bei 550.000 Euro liegt.

Wien Eigentumswohnungen Angebotspreise und Nachfrage erstes Halbjahr 2025 im Vergleich zu 2024 © ImmoScout24

Neubautätigkeit hat Effekt auf Durchschnittspreis

Im 5. Bezirk Margareten sind die Angebotspreise um 15 Prozent auf 7.696 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Auch die Nachfrage zog mit einem Plus von 31 Prozent deutlich an – ein eindeutiger Hinweis auf die zunehmende Beliebtheit dieser Lage. Für eine Wohnung mit 70 Quadratmetern müssen Käufer:innen derzeit etwa 538.700 Euro bezahlen.

"Deutlich ist der Einfluss neuer Wohnprojekte auch im 20. Bezirk ablesbar, wo heuer ein großes Projekt mit 269 Einheiten, das bis 2027 fertiggestellt wird, in die Vermarktung gestartet ist", so Alexander Bosak, Geschäftsführer beim Neubau-Datenspezialisten Exploreal. In Wien-Brigittenau stiegen die Preise um +19 Prozent, die Nachfrage zog um bemerkenswerte +47 Prozent an. Ähnlich starke Entwicklungen zeigen sich auch im 9. Bezirk (Alsergrund) mit +15 Prozent Preissteigerung, in Simmering mit +24 Prozent sowie in Meidling mit +8 Prozent.

Mehr als 500.000 Euro in elf Bezirken

Die Analyse zeigt, dass der Kaufpreis für eine 70-Quadratmeter-Eigentumswohnung in elf Bezirken der Bundeshauptstadt bereits bei über 500.000 Euro liegt. Neben der Inneren Stadt, wo rund 1,15 Millionen Euro bezahlt werden müssen, zählen auch Wieden, Alsergrund, Döbling, Neubau, Mariahilf, Hietzing und Währing zu den teuersten Lagen. Aber auch in Teilen der Landstraße, der Leopoldstadt und der Josefstadt müssen Käufer:innen inzwischen mit deutlich über einer halben Million Euro rechnen.

Beliebte Lagen mit Nachfrageplus

Während die Innenbezirke preislich weiterhin den Ton angeben, rücken urbane Trendlagen und dynamische Außenbezirke zunehmend in den Fokus der Käufer:innen. Das größte Nachfrageplus verzeichnete der 6. Bezirk Mariahilf mit 57 Prozent. Dahinter folgen Brigittenau (20. Bezirk) mit 47 Prozent, Landstraße (3. Bezirk) mit 44 Prozent, Floridsdorf (21. Bezirk) mit 42 Prozent sowie die Innere Stadt und Ottakring (16. Bezirk), die jeweils um 38 Prozent zulegten.

Auch in Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) mit einem Anstieg von 35 Prozent, in Favoriten (10. Bezirk) mit 13 Prozent und in Simmering (11. Bezirk) mit 15 Prozent stieg das Interesse spürbar. Wieden, Margareten, Leopoldstadt und Neubau legten jeweils um 31 Prozent zu. Rückläufig war die Nachfrage hingegen in der Josefstadt (8. Bezirk) mit -5 Prozent sowie am Alsergrund (9. Bezirk) mit -20 Prozent.

www.immobilienscout24.at

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